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Von Anja Woweries 20.10.2021 um 21:32 Uhr | melden
Ich werde oft gefragt, wie es mir geht?
Meine Antwort lautet meisten: Gut!!!
Doch wie gehts mir wirklich. Tagsüber bin ich meistens abgelenkt,, oder ich stürze mich von einem versprochenen Gefallen in den nächsten. Der dunkle Fleck in meinem Herzen, der meine Seele so quält, ist zwar dabei, lässt meine Gedanken nicht so kreisen. Während der Autofahrten zwischen meinem Terminen fahre ich an Orten vorbei, oder im Radio wird ein Song gespielt, die in mir Erinnerungen wecken und Tränen schießen mir in die Augen. Mit Mühe schaffe ich es mich zu beruhigen. Ein letzter Blick in den Rückspiegel, etwas nachschmincken bevor ich aus dem Auto steige und zu meinem nächsten Termin hetzen. Ja und dann kommt der Abend. Ich fahr nach Hause und werde von meinen Katzen begrüßt. Seine Schuhe stehen in der Diele. Seine Lieblingsjacke konnte ich auch nicht weggeben. Sie hängt da, wo sie immer hing. Ich esse eine Kleinigkeit und glotze in die Flimmerkiste. Da ist sie wieder diese Einsamkeit und sie nagt. Keiner da, dem ich von meinen Tag erzählen kann........ keine Umarmung, keinen Kuss, keine Gespräche. Immer wieder schaue ich auf den leeren Platz, auf dem er immer saß. Schon mal ziehe ich seine Jacke an, einfach um zu wissen ob ich ihn noch irgendwie spüre. Ich spüre seine Anwesenheit schon lange nicht mehr. Oft träume ich von seinem langen qualvollen Sterben. Das nimmt mir die Lust am Schlafen. Morgens werde ich wach und habe oft gar keine Lust aufzustehen. Einsam, ohne das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Leute, mit seinem Tod habe ich nicht nur meine Liebe verloren, sondern meinen Alltag. Manchmal sagen mir Freunde, dass ich nach vorne blicken soll, oder Du bist ja noch jung. Sie verstehen meine Einsamkeit nicht, denn ich habe ja Kinder und Enkelkinder. Ich bin doch nicht allein, sondern "nur" einsam. Jeden Tag muss ich meinen neuen Alltag finden, denn der hat sich nach 34 Jahre Ehe, 35 Jahre zusammen wohnen und jetzt vier Jahren Witwe noch nicht eingefunden. Ich hatte nie ein eigenes Zimmer und jetzt eine Wohnung allein.
Ich steige im Laufe des Tages im Auto, der nächste Termin ruft. Irgendjemand ruft von weitem " Hi Anja, wie gehts" und ich antworte wie meistens: Gut"!!!
Heute vor vier Jahren trug ich dwine Urne zu Grabe