Gedenkseite für Wolfgang Menge
Der heimliche Star des Serie "Ein Herz und eine Seele", Wolfgang Menge ist tot. Der Film- und Fernsehautor starb im Alter von 88 Jahren in Berlin. Menge schrieb die Drehbücher für die Krimiserie „Stahlnetz“ und mit „Ein Herz und eine Seele“ schuf er einen wahren Quotengaranten.
Die allseits bekannten Stars im Fernsehen wie im Kino sind die Schauspieler und Regisseure. Die Namen der Drehbuchautoren hingegen sind meist nur wenigen bekannt. Wenn es aber einer von ihnen im Nachkriegsdeutschland zu breitem Ruhm gebracht hat, dann der Film- und Fernsehmacher Wolfgang Menge.
Monika Piel, ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin: „Mit Wolfgang Menge haben wir einen der ganz Großen der deutschen Fernsehunterhaltung verloren. Im Laufe vieler Jahre hat Menge ein Lebenswerk geschaffen, das im deutschen Fernsehen seinesgleichen sucht. Eine lange und ausgesprochen kreative Zusammenarbeit verband ihn mit dem WDR. Meilensteine dieser Zusammenarbeit waren die ebenso mutige wie weitblickende Satire „Millionenspiel“ und so herausragende Fernsehfilme wie „Smog“ oder sein letztes Werk „Kelly Bastian“. Unvergessen aber wird er dem Publikum bleiben als Schöpfer von Ekel Alfred. Scharfzüngig, witzig und zuweilen politisch unkorrekt, hat die Serie „Ein Herz und eine Seele“ bis heute nichts von ihrem Charme verloren und zeigt eindrucksvoll, wie niveauvolle Unterhaltung und ein Erfolg beim breiten Publikum zusammengehen können.“
Wolfgang Menge war ein deutscher Drehbuchautor und Journalist. Der Sohn eines Studienrats wuchs in Hamburg auf. Im Dritten Reich wurden alle weiteren Angehörigen seiner jüdischen Mutter von den Nationalsozialisten ermordet. Während des Zweiten Weltkriegs legte Menge das Abitur ab und wurde anschließend zum Kriegsdienst einberufen. Nach dem Krieg war er 1949 der erste Reporter, der vom Hamburger Abendblatt eingestellt wurde.
In den 1950er Jahren ging Menge als Auslandsreporter nach Ostasien. Er war nach dem Krieg der erste deutsche Reporter in Tokio und der erste deutsche Journalist, der mit der transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau reiste. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland etwa Mitte der 60er begann Menge, Drehbücher zu schreiben. Seine Erfolge wurden Teil der Fernsehgeschichte. Diese Tätigkeit setzte er bis zu seinem Tode fort. Des Weiteren betätigte er sich ab den 80ern mit Moderationen von Fernsehsendungen auch vor der Kamera.
Wolfgang Menge war mit der Journalistin Marlies Menge verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Söhne und lebte zuletzt getrennt, aber nach wie vor gemeinsam in einer Villa im Berliner Bezirk Zehlendorf und in einem Haus auf Sylt.