Von Andreas Steinhardt 12.09.2024 um 19:39 Uhr | melden
Zur Gedenkkerze ein kleines Gedicht, passend
zur Jahreszeit von Christian Morgenstern.
Nach dem letzten warmen und sonnigen Wochenende bekamen wir einen Vorgeschmack auf den bevorstehenden Herbst - deutliche Abkühlung, viele Wolken, ab und zu Schauer und morgendliche Temperaturen von 8° C.
Wilhelm wäre es recht Einerlei, er genoss den Sommer auf seine Weise, aber er hatte auch keinerlei Einwände gegen einen frühen Herbst.
Ich freue mich drauf, für viele unverständlich,
auf die kühlere, durchwachsenere Jahreszeit.
Mein Opa verbrachte die Sommer im Schatten seines Kirsch- und Apfelbaums und sagte immer gerne: "Man muss durch den Sommer durch" -
so halte ich es auch...
Den Sonnenanbetern unter Ihnen sei mit Gewissheit gesagt: Ihre Zeit kommt wieder...
Sie müssen jetzt "durch den Herbst und Winter durch..." - gönnen Sie der Natur ihre Auszeit.
Und denen, die wirklich Probleme mit dem Sommer haben, sei es kreislaufmäßig, sei es maltretiert durch schwere Sonnenallergie...
...heute geht es mir gut.
Für Wilhelm. Für Axel.
Septembertag
von Christian Morgenstern
Dies ist des Herbstes leidvoll süße Klarheit,
die dich befreit, zugleich sie dich bedrängt;
wenn das kristallene Gewand der Wahrheit
sein kühler Geist um Wald und Berge hängt.
Dies ist des Herbstes leidvoll süße Klarheit.
Christian Otto Josef Wolfgang Morgenstern,
*06. Mai 1871 in München, +31. März 1914 in
Untermais, Tirol.