Von Andreas Steinhardt 11.11.2023 um 16:21 Uhr | melden
Zum heutigen Martinstag passend, ein schönes Gedicht von Hoffmann Fallersleben.
Auch mit meinem Großvater Wilhelm ging ich öfter zu einem Martinszug in seinem Ortsteil - ich konnte als Kind ja nicht genug
Züge erleben....
Ich erinnere mich aber auch, das Wilhelm mit seinen kleinen Urenkeln
den Martinszug der Kirche mitmachte, mit weit über 80 Jahren, ich selbst wohnte diesen Zügen als Jugendlicher mit meinen kleinen Neffen bei. Einmal wurde ich angesprochen, ob ich nicht eine der Fackeln zur Begleitung des St. Martin hoch zu Ross tragen möchte,
da eine Person ausfiel. Mit Stolz ging ich dem Pferd voraus. Schöne Erinnerungen!
Auch gleich werde ich zu einem Zug gehen, mit vielen erwachsenen Fackelträgern, ganzer Kapelle und anschließendem Martinsspiel mit Umtrunk und Brezeln. Die Kinder brechen dann auf zum Martinssingen, ziehen von Haus zu Haus, ein sehr schöner, traditioneller Akt in einem traditionalistischem Ortsteil, welcher keine Feier, keine folkloristische Aktivität auslässt.
Kinderfest im Herbst
Doch ehe der Herbst uns ganz verläßt,
So bringt er uns noch ein Kinderfest:
Sobald es Abend, zieh’n wir aus
Und wandern singend von Haus zu Haus,
Und bitten dem heiligen Martin zu Ehren
Uns kleinen Kindern was zu bescheeren.
Da reicht man uns Aepfel und Nüsse dar,
Zuweilen auch Honigkuchen sogar.
Wir sprechen unsern Dank dafür aus
Und wandern dann in ein anderes Haus.
Nun laßt uns heute singen auch
Wie’s ist am Martinstag der Brauch!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben,
*02. April 1798 in Fallersleben, Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, seit 1972 zu Wolfsburg,
+19. Januar 1874 in Corvey, heute zur Stadt Höxter, OWL.