Von Andreas Steinhardt 09.10.2023 um 23:17 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein Herbstgedicht von Stephan von Millenkovich (Pseudonym Stephan Milow).
Nun, dieser Oktober ist bisher ziemlich mild und trocken - ich erinnere mich an ganz andere Oktober, mit Regen und Sturm.
im folgenden Gedicht sieht Milow den Oktober nicht als "das Ende, das Sterben" an, beleuchtet den Sinn des Herbstes, mit einem weitem Blick,
früh vorausschauend und hoffend auf ein noch fernes Frühjahr...
Für Wilhelm. Für Axel.
Ist das ein Sterben? ...
Ist das ein Sterben? Menschen regen
Sich munter auf dem Ackerland;
Hier führt der eine heim den Segen,
Dort streut das Korn des andern Hand.
Mich dünkt, ich seh’ erst jetzt das Leben
So voll gestillt wie hoffnungsreich:
Was kann es Schöneres denn geben,
Als ernten und auch sä’n zugleich?
Stephan von Millenkovich, Pseudonym Stephan Milow,
* 09. März 1836 in Orschowa, österr. Kaiserreich (heute wieder
Oršova, Rumänien), + 12. März 1915 in Mödling, Niederösterreich.
Millenkovich war österr.-rumänischer Lyriker, Erzähler und Kartograph.