Von Andreas Steinhardt 02.10.2023 um 22:06 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein schönes Herbstgedicht von Friedrich Hebbel.
Haben Sie diesen sehr warmen Oktobertag in vollen Zügen genossen? Schon ungewöhnlich, ich erinnere mich an recht kühle und stürmische erste Oktobertage, und auch nicht wenige verregnete Feiertage der Deutschen Einheit. Nun, morgen soll es tatsächlich etwas unbeständig werden, aber die Wetterprognose für die darauffolgenden Tage sieht durchweg sonnig und mild aus.
Wilhelm säße bei diesen ungewöhnlich warmen Oktobertagen sicherlich unter seinem alten Apfelbaum oder dem Birnbaum, bis
die Sonne sich neigen würde...
"Dies ist ein Herbsttag wie ich keinen sah", so beginnt das Gedicht von Friedrich Hebbel, wir könnten dem heute durchweg zustimmen...
Herbstbild
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält;
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
Friedrich Hebbel, früheres Pseudonym Dr. J. F. Franz,
*18. März 1813 in Wesselburen/Dithmarschen, heutiges
Schleswig-Holstein, +13. Dezember 1863 in Wien.
Hebbel war deutscher Dramatiker, Lyriker und Erzähler "Maria Magdalena", sehenswert das Hebbel-Museum in Wesselburen
mit 550 Exponaten.