Von Andreas Steinhardt 16.07.2023 um 17:24 Uhr | melden
Zur Gedenkkerze ein heiteres Gedicht über das Alter(n) von Fritz Kukuk. Es gibt von Seiten meiner Partnerin ein Verwandtschafts- verhältnis zum Dichter, ihre Mutter war eine geborene Kukuk aus demselben Ort, Himmighausen in Ostwestfalen.
Meinem humorvollen Opa Willi hätte dieses Gedicht sicherlich auch sehr gefallen.
Das ist Seltsam mit dem Alter!
von Fritz Kukuk
Wenn man zehn ist und noch Kind,
weiß man glasklar, dass das Alter um die zwanzig rum beginnt.
Ist man aber selber zwanzig,
denkt man nicht mehr ganz so steif,
glaubt jedoch, genau mit vierzig ist man für den Sperrmüll reif.
Vierziger; schon etwas weiser
und vom Lebenskampf geprägt,
haben den Beginn des Alters auf Punkt sechzig festgelegt.
Sechziger, mit Hang zum Grübeln,
sagen dumpf wie ein Fagott,
achtzig ist die Altersgrenze und von da an sei man Schrott.
Doch die Achtziger, die Klugen,
denken überhaupt nicht dran,
leben, lieben, lachen weiter, Alter fängt mit hundert an.
Fritz Kukuk, *09.06.1905 in Himmighausen (heute zur Stadt Nieheim, Ostwestfalen gehörend), +24.12.1987 ebenda.
Seit 1934 schrieb Fritz Kukuk hauptsächlich Gedichte und erlangte mit seinen Werken überregionale Bekanntheit. Er bekam 1980 das Bundesverdienstkreuz für die Heimatdichtung wie die Erforschung von literarischen Werken verliehen, Darüber hinaus fand sein Werk aber auch internationale Anerkennung: So wurde Fritz Kukuk u. a. die Ehre zuteil, auch im Jahre 1980 vom Nestor der schwedischen Germanistik für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen zu werden. Ehrenamtlich war Fritz Kukuk als Consul de Mexico für Westfalen tätig.