Von Andreas Steinhardt 16.10.2019 um 12:58 Uhr | melden
Ich erinnere mich ans schöne lange Herbstspazerigänge durch den Wald und Feld mit meinem Großvater, der immer ein Herbstgedicht fehlerfrei parat hatte - die Erinnerung daran ist wundervoll!
Herbsthauch
(Friedrich Rückert, 1788 - 1866)
Herz, nun so alt und noch immer nicht klug,
Hoffst du von Tagen zu Tagen,
Was dir der blühende Frühling nicht trug,
Werde der Herbst dir noch tragen!
Lässt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Immer zu schmeicheln, zu kosen.
Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch,
Abends verstreut er die Rosen.
Lässt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
Bis er ihn völlig gelichtet.
Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch,
Was wir geliebt und gedichtet.