Waltraud Alexander

Waltraud
Alexander

21.05.1935
Lahr
-
15.11.2012
Freiburg

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ZurückAus dem Kondolenzbuch: Zug des Lebens

von Lutz Alexander am 31.01.2013 - 11:08 Uhr | melden

Das Leben ist wie eine Reise im Zug

...man steigt oft ein und aus, es gibt Unfälle, bei manchen Aufenthalten angenehme Überraschungen, tiefe Traurigkeit bei anderen.

Wenn wir geboren werden und in den Zug des Lebens einsteigen, treffen wir Menschen, von denen wir glauben, dass sie uns während unserer ganzen Reise begleiten werden : unsere Eltern.

Leider ist die Wahrheit eine andere.
Sie steigen plötzlich bei einer Station aus und lassen uns zurück ...ohne ihre Liebe und Zuneigung, ohne ihre Freundschaft und Gesellschaft.

Allerdings steigen andere Personen zu, die für uns wichtig sind, Menschen, die wir lieben.
Manche dieser Menschen, die einsteigen betrachten die Reise als kleinen Spaziergang, andere finden nur Traurigkeit auf ihrer Reise. Und es gibt wieder andere, die immer da sind und bereit, anderen zu helfen, die es brauchen.

Manche hinterlassen beim Aussteigen einer immerwährende Sehnsucht. Manche steigen ein und wieder aus und wir haben sie kaum bemerkt.
Manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, setzen sich in einen anderen Waggon und lassen uns die Reise in diesem Abschnitt alleine machen.
Wenn wir uns die Mühe machen, sie zu suchen und uns in ihren Wagen durchzukämpfen, können wir uns leider manchmal nicht zu ihnen setzen. Der Platz an ihrer Seite ist schon besetzt.

So ist die Reise. voll Herausforderungen, Träumen, Fantasien, Hoffnungen und Abschieden... aber immer ohne Rückkehr.

Also machen wir die Reise auf die bestmöglichste Weise.
Versuchen wir, mit unseren Mitreisenden gut auszukommen und suchen wir das Beste in jedem von Ihnen.
Erinnern wir uns daran, dass in jedem Abschnitt der Reise einer der Gefährten schwanken kann und unser Verständnis braucht. Auch wir werden öfters schwanken und wir werden dankbar sein, wenn da jemand ist, der uns versteht.

Das grösste Mysterium der Reise ist, dass wir alle nicht wissen, wann wir aussteigen werden,
und genauso wenig, wann unsere Mitreisenden austeigen werden, nicht einmal der, der direkt gleich neben uns sitzt.

Ich glaube, ich werde wehmütig sein, wenn ich aus dem Zug für immer aussteige.
Die Trennung von einigen Weggefährten wird schmerzhaft sein. Die Liebsten allein zu lassen, wird sehr traurig sein.

Aber ich habe die grosse Hoffnung, dass irgendwann der Zentralbahnhof kommt, an dem man alle wiedersieht, wie sie ankommen mit Gepäck, das sie beim Einsteigen noch nicht hatten.
Was mich glücklich machen würde, ist der Gedanke, dass ich mitgeholfen habe, ihr Gepäck zu vermehren und wertvoller zu machen.

Also lasst uns darauf schauen, dass wir eine gute Reise haben und dass sich am Ende die Mühe gelohnt hat.

Das Schönste ist, wenn wir beim Aussteigen einen leeren Sitz zurücklassen, der Sehnsucht und schöne Erinnerungen bei den Weiterreisenden hinterlässt.

Lutz Alexander
Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
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