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von Andrea Fruehauf am 21.03.2022 - 14:11 Uhr | melden
Die Trauer um Dich, um Euch, ist wie eine schwärende Wunde, die ab und an aufbrechen will. Meine Ohren singen, wenn die Wunde unter der Kopfhaut vibriert, ich will schreiben, um dieses Vibrieren loszuwerden und stelle mich doch an wie der erste Mensch, dem ein Stift in die Hand gedrückt wurde. Mittlerweile habe ich zwei! Gedichte schreiben können. Lyrik, die sich nicht reimt, da ich die Trauer nicht mit einer Melodie erhellen kann, sondern mit Sachlichkeit. Mit kurzen, prägnanten Sätzen kann ich mir den Himmel etwas heller polieren. Singen auf diese besondere Art mag ich immer noch nicht. Kann ich schreiben, werde ich dieses Singen wieder erlernen, ganz bestimmt. Du warst mit einem sauberen Sopran gesegnet, liebtest die Musik, hast bei allen Arbeiten, so schwer sie auch waren, gesungen. Am liebsten Operettenmelodien. Wie oft hast du mich mit ins Kino geschleppt, damit Du nicht alleine gehen musstest, weil Vatl in anderen Schichten als Du gearbeitet hat. So hast Du mich schon früh mit der Musik von Johann Strauß, Franz Lehár, Emmerich Kàlmàn und so weiter und so weiter ... bekannt gemacht. Ich habe Deine Musikalität geerbt, singe gern und höre Musik, wo ich gehe und stehe. Auch dafür danke ich Dir, meine Mutti! ♥
Deine Ea ♥
