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Von Christa mit Ralf 09.10.2016 um 12:57 Uhr | melden
Einen lieben Sonntagsgruß schicke ich in das Land der ewigen Liebe zu Dir, lieber Tobias.
Auf meines Kindes Tod
Das Kindlein spielt draußen im Frühlingsschein
Und freut sich und hatte so viel zu sehen,
Wie die Felder schimmern und die Ströme gehen
Da sah der Abend durch die Bäume herein,
der alle die schönen Bilder verwirrt.
Und wie es nun ringsum so stille wird,
Beginnt aus den Tälern ein heimlich Singen,
Als wollt’s mit Wehmut die Welt umschlingen,
die Farben vergeh’n und die Erde wird blaß.
Voll Staunen frag’s Kindlein: ach, was ist das?
Und da legt sich träumend in’s säuselnde Gras;
Da rühren die Blumen ihm kühle an’s Herz
Und lächelnd fühlt es so süßen Schmerz,
Und die Erde, die Mutter so schön und bleich,
Küßt das Kindlein und läßt’s nicht los,
Zieht es herzinnig in ihren Schoß
Und bettet es drunten gar warm und weich
Still unter Blumen und Moos.
Und was weint ihr, Vater und Mutter, um mich?
In einem viel schöneren Garten bin ich,
der ist so groß und weit und wunderbar.
Viele Blumen steh’n dort von Golde klar
Und schöne Kindlein mit Flügeln schwingen.
Auf und nieder sich drauf und singen.
Die kenn’ ich gar wohl aus der Frühlingszeit,
Wie sie zogen über Berge und Täler weit.
Und mancher mich da aus dem Himmelblau rief,
wenn ich drunten im Garten schlief.
Und mitten zwischen den Blumen und Scheinen
Steht die schönste von allen Frauen,
ein glänzend Kindlein an ihrer Brust.
Ich kann nicht sprechen und auch nicht weinen,
nur singen immer und wieder dann schauen
still vor großer, seliger Lust.
Joseph von Eichendorff
Ein großes Dankeschön und liebe Grüsse für Dich, liebe Anne.
Auch ich bin froh, dass es Dich gibt.
Chriista