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Thomas Papenberg, geliebt und vermisst
Mein Bruder Thomas wurde am 06. November 1974 in Hildesheim geboren und starb völlig überraschend am 31. Januar 2019 mit nur 44 Jahren im Krankenhaus in Gronau/ Leine.
Wir - seine Mutter und seine Schwester - bleiben allein zurück. Wir sind erschüttert und voll tiefen Schmerzes. Er fehlt uns so sehr. Wir werden ihn nie vergessen und niemals aufhören ihn zu lieben.
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Gerhart Hauptmann schrieb:
"Mit jedem Menschen stirbt eine Welt"
Und diesen Gedanken findet man auch bei Jewtuschenko:
"Jeder Mensch hat seine eigene, geheime, persönliche Welt. Es gibt in dieser Welt den besten Augenblick. Es gibt in dieser Welt die schrecklichste Stunde. Aber dies alles ist uns verborgen. Wenn ein Mensch stirbt, stirbt mit ihm sein erster Schnee, sein erster Kuss und sein erster Kampf. All das nimmt er mit sich. Was wissen wir über die Freunde, die Brüder, die Schwestern? Was wissen wir schon von unseren Liebsten? Und über unseren eigenen Vater, unsere eigene Mutter wissen wir, die wir so vieles wissen, im Letzten nichts. Die Menschen gehen fort. Da gibt es keine Rückkehr. Ihre geheimen Welten können nicht wiedererstehen. Und jedesmal, wenn einer geht, möchte ich diese Unwiederbringlichkeit hinausschreien."
Auch mit meinem Bruder Thomas ist eine Welt gestorben. Seine Erlebnisse, seine Gefühle und Gedanken, seine Seele und sein ganzes Sein ist ausgelöscht. Unwiederbringlich. Und egal wieviele Tränen wir vergießen, wie sehr wir uns nach ihm sehnen und beten, dass er zurückkommen möge, er ist für immer gegangen.
Er war ohne Zweifel ein guter Mensch. Im Herbst 1974 in Hildesheim geboren, ist er in Graste aufgewachsen, unserem ruhigen kleinen Heimatdorf in Süd-Niedersachsen. Als Junge war er ein liebevoller großer Bruder und ein liebevoller und fleißiger Sohn und Enkel. Er half viel im Haushalt und im Garten und engagierte sich schon als junger Mann im Kindergottesdienst und in der evangelischen Kirche. Er war außerdem bei der Freiwilligen Feuerwehr und im örtlichen Fußballclub und überhaupt ein aktiver Teil der Dorfgemeinschaft.
Nachdem im Januar 1987 bereits völlig unerwartet unser Opa gestorben war, gab es im Sommer 1994 einen besonders großen Einschnitt in seinem Leben: Der plötzliche Tod unseres Vaters am 06. August. Nachdem Thomas am Roswitha-Gymnasium Bad Gandersheim mit Leistungskursen Mathematik und Chemie ein gutes Abitur machen konnte, musste er zur Bundeswehr und dort ein Jahr lang Wehrdienst ableisten. Die Zeit bei der Bundeswehr so kurz nach dem Tod unseres Vaters war hart für ihn, trotzdem versuchte er immer sein Bestes zu geben und allen Erwartungen gerecht zu werden. Leider hielten die nächsten Jahre noch weitere Todesfälle bereit: Der Tod unserer Oma 1996 und zweier uns nahestehender Onkel bei einem Verkehrsunfall 1998.
Nach dem Ende der Zeit bei der Bundeswehr absolvierte er eine dreijährige Ausbildung zum Pharmakant bei der Firma SmithKline Beecham (Wülfing Pharma, dann Haupt Pharma, jetzt Aenova), zog dazu nach Gronau/ Leine und arbeitete in diesem Beruf und bei diesem Arbeitgeber durchgehend bis zu seinem Tod im Januar diesen Jahres. Fleißig wie er war, hat er im Laufe der Jahre einen Ausbilderschein und den Meister und andere berufliche Weiterbildungen gemacht. Er berichtete selbst wie gern er mit den Auszubildenden im Labor gearbeitet hat und wieviel es ihm auch bedeutete, dass er sich in der Schwerbehindertenvertretung engagieren konnte.
Außerdem kümmerte er sich sehr um unsere Mutter, versorgte und betreute sie, so dass es ihr nie an etwas mangelte.
In seiner Freizeit hörte er gern Musik; insbesondere hatte er eine Leidenschaft für Rock und im Speziellen Rockabilly, daher war er oft beim Rockabilly Frühschoppen in Hildesheim und anderen Veranstaltungen zu finden. Er war auch ein Fan der Gruppe B. B. & The Blues Shacks und ACDC und sammelte Fan-Devotionalien. Er las auch viel und hatte eine große Büchersammlung.
Wenn er sich - selten genug - einen Urlaub gönnte, dann fuhr er gern an die Nordsee, vor allem aufgrund der guten Luft und der Ruhe und Schönheit der Natur.
Thomas war ein liebenswerter und bescheidener Mensch, vielseitig interessiert, vernünftig, ordentlich, sich selbst gegenüber sparsam, anderen gegenüber jedoch sehr großzügig, mit großer Liebe zu seiner Heimat, einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und mit einem wunderbaren Humor, dabei immer hilfsbereit und freundlich. Im Nachhinein konnte ich feststellen, dass er sich ganz still und bescheiden für einige gute Sachen engagiert und auch gern gespendet hat.
Leider hatte er seit Jahren einige gesundheitliche Probleme. Er litt schon lange unter diversen starken Allergien, chronischen Entzündungen und starken Schmerzen. Er war in Behandlung, jedoch konnte ihm die Schulmedizin nicht dauerhaft helfen. Er hat aber nie aufgegeben und wollte noch so vieles machen, sein Leben ändern, noch mehr auf sich achten und vielleicht auch noch selbst eine Familie gründen.
Ich hätte ihm ein langes, glückliches Leben gewünscht, doch der Tod kam schnell und unerwartet und viel zu früh - und hat das alles unmöglich gemacht.
Thomas wurde am 06. März 2019 unter großer Anteilnahme seiner Familie, Freunde und Kollegen begraben und ruht jetzt auf dem Zentralfriedhof in Münster.
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Der Schmerz ist grenzenlos, die Lücke unermesslich.
Wir vermissen ihn sehr.
Doch wir durften erfahren, dass wir in unserer Trauer nicht alleine sind.
Wir danken von Herzen allen Verwandten, Freunden und Kollegen für die vielen Beweise des Mitgefühls, die wunderschönen Blumen, die zahlreichen Trauerbriefe und die berührenden Worte.