Von Andreas Steinhardt 17.08.2024 um 22:17 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein kleines Sommergedicht von Joseph von Eichendorff.
Das Wetter spielt ein bisschen Kapriolen in diesem August, als ob es sich nicht recht entscheiden mag.
Theresia hatte ein rastloses Wesen, ähnlich meinem, und dieses konnte wechselhaft sein
wie das Wetter - und schnell umschwenken -
aber NIE in Aggressivität! Eher von etwas Trübe schnell hin zur Heiterkeit um erneut von rasch aufziehen Wolken verändert zu werden -
bis zum wiederholtem Sonnenstrahl, der die Wolken wieder lichtet - und einem ein Lächeln
auf das Gesicht zaubert - und jeglichen Trübsal Ferne fliegen lässt...
Wechsel
von Joseph von Eichendorff
Es fällt nichts vor, mir fällt nichts ein,
Ich glaub’ die Welt steht still,
Die Zeit tritt auf so leis und fein,
Man weiß nicht, was sie will.
Auf einmal rührt sich’s dort und hier –
Was das bedeuten mag?
Es ist, als hört’st du über dir
Einen frischen Flügelschlag.
Rasch steigen dunkle Wetter auf,
Schon blitzt ’s und rauscht die Rund’
Der lust’ge Sturmwind fliegt vorauf –
Da atm’ ich aus Herzensgrund.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff,
*10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien, heutiges Racibórz, poln. Woiwodschaft Schlesien (Śląskie),
+26. November 1857 in Neisse, Oberschlesien, heutiges Nysa, poln. Woiwodschaft Oppeln (Opole).
Von Eichendorff war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er zählt zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern.