Von Andreas Steinhardt 05.06.2024 um 00:07 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein Gedicht von Max Dauthendey.
Meine Gedanken sind bei den Opfern der schlimmen Regenfälle, des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.
Möge sich die Lage schnellstmöglich (weiter) entspannen!
Regen
von Max Dauthendey
Da draußen regnet es weit und breit.
Es regnet graugraue Verlassenheit.
Es plaudern tausend flüsternde Zungen.
Es regnet tausend Erinnerungen.
Der Regen Geschichten ums Fenster rauscht.
Die Seele gern dem Regen lauscht.
Der Regen hält dich im Haus gefangen.
Die Seele ist hinter ihm hergegangen.
Die Insichgekehrte ist still erwacht,
Im Regen sie weiteste Wege macht.
Du sitzt mit stummem Gesicht am Fenster,
Empfängst den Besuch der Regengespenster.
Maximilian Albert Dauthendey, *25. Juli 1867 in Würzburg, +29. August 1918 in Malang auf Java, heute zu Indonesien.