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Von Helma mit Eva 06.12.2016 um 16:21 Uhr | melden
Lieber Stefan ein strahlendes Licht für dich zum Nicolaus
in den Himmel.
Liebe Gudrun ,
ganz liebe herzliche Grüße und alles Liebe für dich
Helma mit Eva
„Adventszeit ist Kerzenzeit. Die Zeit des Lichts.“
Darüber habt ihr heute in der Schule gesprochen.
„Licht ist schön“, denkst du nun.
Es ist Nachmittag und es dämmert schon. Du bist alleine in der Wohnung und alleine fühlst du dich auch. Wie gerne würdest du eine Kerze anzünden, ins Licht schauen und ein bisschen träumen! Damit musst du aber warten. Keine Kerzen, wenn du alleine bist, hat Mama gesagt.
Voller Sehnsucht schaust du auf das Bild deines Adventskalenders. Es ist ein ruhiges Bild von einem alten Haus mit einem kleinen, stillen Platz und einem Brunnen. Eine dünne Schneedecke liegt wie Zuckerstaub über der Landschaft. Zwei Kinder in altmodischen Kleidern tragen schwere Körbe. Sie gehen auf das alte Haus zu. Es dämmert. Bald wird es dunkel sein und da ist nur das Licht einer Kerze. Vom Haus im Fenster unten rechts schimmert es in die blaue Dämmerung hinaus. Es macht den kleinen Platz vor dem Haus hell und warm.
Schön sieht es aus, das Bild mit dem kleinen Licht. Es ist ein Bild aus einer vergangenen Zeit.
Du schaust auf das Licht.
„In dem alten Haus möchte ich jetzt sein“, träumst du.
Ein bisschen beneidest du die beiden Kinder, die auf das Haus zusteuern. Das Licht winkt ihnen freundlich entgegen.
Und wie es flackert!
„Es flackert ja wirklich!“, denkst du.
Du staunst. Die Kerze sieht so echt aus, als stünde sie bei dir im Zimmer.
Wie gebannt starrst du auf das Licht.
Du schaust und schaust, und die Kerze winkt dir mit ihrem Leuchten zu.
Und nun schneit es auf einmal auch. Dicke, weiße Flocken trudeln rings um dich herum zu Boden.
Schnee?
Für einen Augenblick schließt du die Augen. Als du sie wieder öffnest, sitzt du auf dem kleinen Platz mitten im Schnee. Vor dir steht das alte Haus mit dem Licht im Fenster unten rechts.
Die Kerze im Fenster flackert noch immer. Es ist, als winke sie dir zu. „Komm“, ruft sie. „Komm und besuche mich!“
„Warum nicht?“, denkst du und überlegst, wie es in dem alten Haus aussehen würde. Altmodisch wie in einem Museum vielleicht?
Du stehst auf und klopfst dir den Schnee aus den Kleidern. Dann gehst du auf die Kinder zu, die nun bei dir am Brunnen angelangt sind.
„Darf ich mitkommen?“, fragst du, doch die beiden bewegen sich nicht mehr. Es tanzen auch keine Schneeflocken vom Himmel und das Licht im Fenster unten rechts flackert ebenfalls nicht mehr.
Du sitzt wieder vor deinem Adventskalender und schaust auf das Bild.
„Ich komme zurück“, versprichst du. „Morgen träume ich mich wieder zu dir und dann möchte ich die beiden Kinder und das alte Haus kennen lernen. Morgen.
Und nachher, nimmst du dir vor, wirst du auch eine Kerze aufs Fensterbrett stellen. Vielleicht, ja, vielleicht träumt sich ein kleines Mädchen oder ein kleiner Junge – oder ein Weihnachtsengelchen – für einen klitzekleinen Moment zu dir?
Schön wäre das …