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Von Silvia Grimm mit Peter 16.12.2015 um 16:12 Uhr | melden
Ich kann mir denken,
dass Du lange Nächte schlaflos liegst,
unerträglich lange Nächte.
Dann irrlichtern die Gedanken irgendwohin
und wollen sich nicht einfangen lassen.
Dann ist es gut, wenn Du Dir sein Bild
klar vor Dein inneres Auge stellst, das Bild,
das Du in glücklichen Tagen von ihm hattest,
als er Dir besonders nahe erschien,
als etwas besonders Schönes gelang,
als Du besonders groß von ihm dachtest.
Nicht so, dass Du Dir etwas vormachst,
sondern klar und wahrhaftig.
So bildet sich in Deiner Seele ein Raum,
in dem Du wohnen kannst
und in dem vielleicht auch der Schlaf gelingt.
Seine Stimme hören.... so, als komme sie
nicht nur aus der Erinnerung, sondern von drüben.
So werden die leisen Stimmen vernehmbar,
auch die Stimme Gottes, auf eine neue Weise.
Als die Stimme eines Friedens,
der nicht von dieser Welt ist.
(Jörg Zink)
Auch kann ich mir denken dass Du
manchen Morgen mit Angst beginnst.
Wie solltest Du auch alles plötzlich allein können,
was ihr bisher gemeinsam bedacht
und entschieden habt?
Allem gewachsen sein, alles allein durchstehen?
Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich fühlst
wie ein Haus ohne Hüter.
ohne Tür, ohne Riegel, ohne Dach.
Dass Du Dich fürchtest vor Tagen,
an denen ein Wetter kommt und niemand da ist,
der sich zu Dir stellt.
Aber darin gerade liegt zu einem Teil
der Sinn des Trauerns:
Dass Du mit ihm sprichst wie früher
und all die Gespräche wiederkehren,
alle die Entscheidungen. Und der gemeinsame Wille.
Dass die Kraft, die ihr gemeinsam hattet,
zurückkehrt und Dich erfüllt.
Dass Du Halt findest an Dir selbst
und das Vertrauen wiederfindest;
dass Du kannst, was Dir zugemutet ist,
und Dein Tag Licht bekommt.
(Jörg Zink)