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von nadine ehrchen am 21.07.2012 - 21:22 Uhr | melden
Opa in meinem Kopf ist Chaos. So viele Erinnerungen an dich und unsere Zeit. Tröstliche Erinnerungen aber sie mischen sich mit der Angst. Angst mit der Zeit diese zu vergessen oder auch zu vergessen wie deine Stimme klang. Wie du immer mit mir gesprochen hast, deine Fürsorge wenn ich keine Schuhe anhatte und auf Fliesen lief, wie du dich immer für mich eingesetzt hast und mich beschützest, wie du Angst hattest, ich könnte bei jemanden ins Auto steigen, der getrunken oder Drogen genommen hat als die Diskozeit auch bei mir losging und du dann immer sagtest, Mädchen pass auf bei wem du einsteigst und mitfährst. Wenn der getrunken oder Drogen genommen hat, rufst du hier an und ich komme und hole dich auch wenn es nachts um 4 ist. Du sagtest dies obwohl du zu dieser Zeit eigentlich schon nicht mehr fahren durftest. Dies sind nur einige meiner Erinnerungen an unsere Zeit. Aber deine Sorge um mich hat mich geprägt und verantwortungsvoller werden lassen; Ich fahre meistens selbst und wenn ich fahre, dann trinke ich nichts.
Du warst ein großes Vorbild für mich, ich meine du hast alles was dir passierte und auch die letzte Zeit in der es dir sehr schlecht ging, so stark ertragen und dich nicht einmal bei einem von uns beklagt oder mit uns über deinen Tod gesprochen. Es tat weh zusehen müssen und dir nicht helfen zu können. Aber genau das hat auch mich zu einer Kämpfernatur gemacht: Egal was in den letzten 8 Monaten passierte, ich habe mich nicht aufgegeben, ich habe mir mein Ziel vor Augen gehalten und weiter gekämpft- ich habe gekämpft weil ich mich nicht mit meinen jungen Jahren aufgeben könnte und wollte, wo du so gekämpft hast. Und der Kampf hat sich gelohnt- ich habe die Ausbildung abgeschlossen und bestanden.
Natürlich gibt es Zeiten in denen du mir besonders stark fehlst, so zum Beispiel immer wenn ich daran denke, wie du im KH lagst, ich kriege dieses Bild nicht aus meinem Kopf und was noch genau was ich tat und sagte oder während der Abschlussprüfungen und der vorhergehenden Lernphasen. Es hat mir einfach gefehlt, dass du mich ansiehst und mir sagst, dass du an mich glaubst und das ich dich schaffen werde. Du weißt was ich in der Zeit erlebt habe und auch dass ich kurz davor war hinzuschmeissen. Aber allein der Gedanke an dich als mein Vorbild hat mir die Kraft gegeben weiter zu machen und zu kämpfen.
Du fehlst uns allen, ich tue weiter dass was ich dir im Krankenhaus versprochen habe.
Aber ich weiß auch, dass ich nie alleine bin weil du immer einen Platz in meinem Herzen hast.