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Gedenkseite für Siegfried Lederer
Siegfried Lederer wurde im Frühling am 10. Juni 1927 in Leipzig geboren und starb am 12. Oktober 2022 mit 95 Jahren in Bad Liebenstein. Er wurde im Tierkreiszeichen Zwillinge geboren.
DU HAST BIS ZU Deinem für mich immer noch unfassbaren Tod für mich gesorgt und ich muss weinen über Deinen schrecklichen Tod.
Es lässt sich einfach nicht in Worte fassen, was Du, Vater, mir in all den Jahren bedeutet hast.
Du warst alt und pflegebedürftig geworden und wolltest unbedingt in dieses kleine Kurstädtchen Bad Liebenstein, für sein Bad Liebenstein da schlug Dein Herz. Obwohl nicht alles gut lief in diesem Heim, angefangen mit seinem Rollstuhlsturz im Bad, wo Du Dir den Oberschenkelhalsbruch zuzogst. Aber das hast Du und die anfolgende OP hast Du im hohen Alter gut überstanden.
Aber die Probleme gingen weiter, wenn auch bis Ende 21 ich sehr viel mit Dir im Rollstuhl unterwegs war.
Und das Jahr 2022 leitete leider Deinen Tod ein, angefangen mit Deinem Darmverschluss im Januar. Dort wo der Oberarzt schon sagte: Man muss bei ihrem Vater von Tag zu Tag denken.
Und als Du die Bettstürze mit Rippenfrakturen auch überstanden hattest, da dachte man doch endlich einmal, jetzt muss mit den Problemen einmal Schluss sein.
Und tatsächlich entgegen den Prophezeiungen mancher Schwester im Heim schafftest Du es wieder zurück in den Rollstuhl.
Aber die Probleme gingen weiter. Nun kam eine akute Schluckstörung hinzu und Du bekamst Speisereste in die Lunge, worauf Du Dir eine Lungenentzündung zuzogst. Auch diese überstandest Du. Und konntest wieder in den Rollstuhl mobilisiert werden.
Und ich habe Dich hinausgefahren und wir sind praktisch jeden Nachmittag in Bad Liebenstein unterwegs gewesen und Du hast manches weiche Stück Kuchen und vor allem aus dem Cafe Olga Deine Lieblingswaffel gegessen.
Und Du hast sich nicht daran verschluckt. Vom Heim bekamst Du kein festes Essen mehr, nur noch Pudding, Griessbrei und püriertes Essen. Es schmeckte Dir nicht, aber Du musstest eben Rücksicht auf Deine Schluckstörung nehmen.
Es war für mich immer ein Genuss in meiner Trauer um meine liebe Dorit, mit Dir, meinem Vater noch einen lieben Angehörigen zu haben und mehr und mehr begann ich, mich durch das Rollstuhlausfahren meines Vaters von der Trauer um meine Dorit etwas zu lösen.
Auch wenn sie morgens immer aufkam.
Und dann der schlimme Oktober, beginnend mit der Corona Infektion, die zuerst Dich, meinen Vater und dann auch mich erfasste.
Und am Tag vor seinem Tode da warst Du wieder Corona negativ getestet und wurdest nach 1 Woche Bettlägrigkeit wieder in den Rollstuhl mobilisiert. Als ich diese Nachricht aus dem Heim hörte, war ich erleichtert und habe mich darauf gefreut, nun bald wieder Dich im Rollstuhl ausfahren zu können.
Und dann am Mi., 12.10. morgens der schlimme Anruf aus dem Pflegeheim von der Verwaltungschefin: ,,,,,eine schlechte Nachricht für Sie. Ihr Vater ist verstorben....
Und wieder war ich am Boden zerstört so wie damals, als der Oberarzt im Klinikum sagte:...Ihre Lebenspartnerin ist soeben an einem Hirnödem verstorben....
Für mich gibt es immer die schlechten Nachrichten. Liebste nahe Angehörige versterben und alle Welt erwartet von mir, dass ich es geduldig hinnehme.
Und nun ? Was mache ich jetzt ?
Niemand mehr da, mit dem ich mich unterhalten kann.
Matthias Lederer
Am Fr., 14.10.2022
2 Tage nach dem Tod seines Vaters
