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Gedenkseite für Sibylle Bergemann
Sie zeigte einen ungeschönten Blick auf den Alltag in der DDR und reiste um die Welt, um ohne große Effekte die Geschichten von Menschen zu erzählen: Die Berliner Fotografin Sibylle Bergemann ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Diesen Artikel weiter lesen
Sie erlag in der Nacht zum Dienstag einem Krebsleiden, erklärte die Fotoagentur Ostkreuz, deren Mitbegründerin Bergemann 1990 war. Bekanntgeworden ist sie durch ihre Aufnahmen in der Modezeitschrift "Sibylle" und Einblicke in die Lebensrealität von Ost-Berlin. Bergemanns Fotos von der Entstehung und Montage des Berliner Marx-Engels-Denkmals wurden zu Klassikern.
Bergemann arbeitete als Sekretärin, als sie 1966 die Fotografie für sich entdeckte. Das Handwerk erlernte sie bei ihrem späteren Mann Arno Fischer, und bereits Ende der 60er Jahre hatte sie erste Veröffentlichungen im "Sonntag", in "Das Magazin" und der "Sibylle".
Außergewöhnlich war Bergemanns Vielseitigkeit. "Sie machte künstlerisch ambitionierte Dokumentarfotografie, sehr außergewöhnliche Modefotos und auch Reisebilder für Magazine", sagt der Autor ihres aktuellen Ausstellungskatalogs, Matthias Flüge. Für Magazine wie "Geo" musste Bergemann von Schwarz-Weiß zu Farbe wechseln, doch ihre Bilder wurden nicht grell und strahlend, sondern wirken wie mit einer Art Staubschleier überzogen.
"Mich interessiert der Rand der Welt, nicht die Mitte", hat Bergemann einmal erklärt. "Das Nichtaustauschbare ist für mich von Belang. Wenn etwas nicht ganz stimmt in den Gesichtern oder Landschaften."