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Von Silvia mit Peter im Herzen 05.05.2016 um 10:33 Uhr | melden
Mit einem Herzen voll Liebe schauen wir in jene Sphären,
die unseren Augen verschlossen sind.
Denkt euch, es wäre heute. Die Nacht breitet ihren Sternenteppich aus, und auf dem Teppich der Sterne steigt langsam und feierlich ein Engel auf die Erde nieder und trägt eine kleine Seele in den Armen, um sie behutsam und liebreich in den Kelch einer Lotosblume zu legen. Wenn ich sage, dass der Engel eine kleine Seele trägt, so müsst ihr das nicht so verstehen, als wäre sie arm an der Tiefe des Gefühls und schwach an geistigen Kräften – die Seele ist groß und stark und reich, und als sie oben über den Sternen ihre Schwingen regte, da klang es, als wenn Glocken läuteten in Frieden und Lieblichkeit. Doch ist es eine Menschenseele – und seht ihr, wenn der Engel, den jede Menschenseele zum Hüter hat, seine anvertraute Seele aus der Welt über den Sternen hinabträgt in diese Welt, dann wird die Seele klein und zart wie ein Kind, denn es ist ein weiter Weg und es dauert, bis sie sich an die Erde gewöhnt und an den fremden Boden, der mehr Dornen als Rosen trägt. Die Lotusblüte nun aber dreht sich, dreht sich immer schneller und schneller, und viele feine Fäden spinnen sich vom Kelch der Blume zu dem Boden hinüber, auf dem die kleine Seele nun leben und ihre Flügel ausspannen soll. Die Fäden halten fester und fester, und die Seele fühlt nun deutlich, dass sie alle erst wird lösen müssen, in einer kurzen oder langen Zeit, ehe sie wieder aufsteigen darf zu den lichten Fernen, aus denen sie gekommen ist, zu der Welt über den Sternen. Der Engel indes folgt den Fäden des Lebens und nicht minder jenem untrennbaren Faden, der die zarte Seele zu ihren Eltern gezogen hat, und hält ihren Stern am Himmel ...
(in Anlehnung an ein altes Märchen aus Indien)
Petra Franziska Killinger... ღ