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Gedenkseite für Saskia Marqwart
Wir feiern Saskia`s Leben
Ich möchte euch alle herzlichst begrüßen und Saskia´s Leben noch mal Revue passieren lassen
Saskia kam 9 Wochen zu früh auf diese Welt.
Das zeigte doch gleich wie neugierig sie war, und schon am Anfang nicht abwarten konnte, bis es los geht.
Mit winzigen 47 cm und 2500 g war Sassi für ein Frühchen, ein Wonneproppen.
Trotz viel Liebe und Frühförderung, entwickelte sich unsere Kleine nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten.
Im Gegensatz zu ihrem Bruder Mario, der nur 15 Monate älter war,
machte Sassi nur minimale Fortschritte.
Die Ärzte beruhigten uns immer damit, dass Saskia Entwicklungsverzögert ist,
durch die Frühgeburt.
Saskia war ein Sonnenschein.
Als Saskia 5 Jahre alt war, fühlte ich mich ziemlich ausgepowert.
Ich ging zum Arzt und bat um Hilfe,
daraufhin bekam Saskia eine 3-monatige Heilpädagogische Kur.
Sassi entwickelte sich so toll.
Sie nahm ab, bewegte sich mehr, die Sprache wurde besser.
So dass sie noch mal eine Verlängerung von 3 Monaten bekam.
Am Ende dieser Kur sagte man uns
Saskia ist geistig behindert.
Es brach eine Welt für uns zusammen.
Der Kopf sagte - die werden Recht haben –
der Bauch sagte – nein nein nein¬ – alle haben gesagt sie ist nur entwicklungsverzögert.
Saskia kam in einen Kindergarten für geistig behinderte Kinder.
Dort lernten wir das erste Mal Eltern kennen, die auch besondere Kinder hatten.
Wir wurden zu einem Elternkreis eingeladen,
wo alles Menschen waren die behinderten Kinder hatten.
Als wir dort vorstellig wurden und von unserer Sassi erzählten,
sprach uns die Vorsitzende von dem Elternkreis an und fragte uns, ob wir nachher noch Zeit hätten, sie würde uns gern etwas zeigen.
Nichts ahnend gingen wir mit.
Sie zeigte uns ein Fotoalbum von ihren Kindern.
Und beim Blättern dachte ich, komisch die haben ja viel Ähnlichkeit mit meiner Sassimaus.
Mein Mann und ich schauten uns an.
Und das erste Mal in Saskia`s Leben vielen die Worte
Prader Willy Syndrom
Durch diese Begegnung änderte sich einiges in unserem Leben.
Wir stellten Saskia bei einem Spezialisten in der Uni Klink vor, der uns empfohlen wurde und bekamen dort die Bestätigung.
Es stand fest……..Saskia hatte PWS
Elke wir danken dir dafür das Du uns immer den Weg gewiesen hast.
Saskia ging 3 Jahre in den Kindergarten, der einfach nur Klasse war.
Vom 8 – 18 Lebensjahr ging Sassi in die Körperbehinderten Schule in die Sonderklasse.
Wo sie viele Freunde hatte, tolle Lehrer und Erzieher.
Sie liebte die Schule, lernte fleißig.
Durch ihre aufgeschlossene, hilfsbereite freundliche Art war sie beliebt bei Schülern, Lehrer und Erziehern.
Wir haben so gut es ging Saskia`s Freundschaften unterstützt.
Oft den Fahrdienst gespielt, damit sie Zeit mit ihren Freunden verbringen konnte.
Mit 18 Jahren kam Sassi in die WFB
Durchlief mehrere Abteilungen, ging zur Berufsschule und fand auch da wieder viele neue Freunde.
In den Pausen hielt sie lange Zeit den Kontakt zur Schule, die gleich nebenan liegt.
Allerdings auch zu dem Spar – Laden, was wir mit der Zeit raus bekamen.
Auch mit dem Essen war es immer so eine Sache. Sassi erzählte mit das sie immer nur Salat mittags ißt.
Wau…toll dachte ich
Es dauerte lange bis ich raus bekam….Nudelsalat…Kartoffelsalat… Reissalat
Saskia liebte ihren Arbeitsplatz.
Besonders stolz war Sassi wenn sie Dienstjubiläum hatte.
Das letzte waren 20 Jahre.
Saskia erzählt es jedem, ob er es hören wollte oder nicht.
Sie strotzte vor stolz, dass sie so lange dort arbeitet.
Bis zum Schluss hatte Sassi die Hoffnung wieder arbeiten gehen zu dürfen.
Auch hier unseren Dank an Herrn Noes und Herrn Minke, dass sie Saskia in den Glauben gelassen haben.
Vor 5 Jahren hat Saskia sich das Bein gebrochen und musste vorübergehend,
für 6 Wochen ins
Pflegeheim, da sie ihr Bein nicht belasten durfte.
Auch dort hat sie sich gut angepasst und war der Sonnenschein der Station.
Sogar eine Freundin fand sie im Heim.
Und als Sassi entlassen wurde, hat sie immer wieder die alten Menschen und ihre Freundin dort besucht.
Durch ihr Einfühlungsvermögen konnte sie auf Menschen mit Demenz besonders gut eingehen.
Sie nahm im Pflegeheim immer wieder an Feiern teil.
Die Menschen, die dort lebten und arbeiteten, freuten sich, wenn Saskia vorbeikam.
Oft blieb sie ein paar Stunden da. Kaufte manchmal für Bewohner ein, interessierte sich für ihr Hobbys, umsorgte liebevoll auf ihre Art die Menschen, die im Bett liegen mussten
und schrieb ins Kondolenzbuch ihren Namen, wenn wieder einer verstorben war.
Saskia nahm den Tod so hin, wie eine Geburt.
Im Mai 2016 zog Saskia zu Hause aus.
Sie äußerte immer öfter den Wunsch auszuziehen.
Nach langem Suchen hatten wir eine passende Wohngruppe für unsere Saskia gefunden.
Wenn man dort hin kam, fühlte es sich an, wie eine große Familie.
Sassi selber entschied sich für Finkenwerder.
Wir richteten ihr Zimmer ein, mit Unterstützung von ihrem Mario und Freunden.
Saskia fand schnell Kontakt zu den Mitbewohnern und Betreuern und brachte sich gern mit ein.
Kochen, Backen, selbstständig einkaufen gehen,
war ihr immer das liebste. Sassi schaffte es sogar sich selber Bekleidung zu kaufen.
Ließ sich beraten und verhandelte den Preis.
Sie hielt mit vielen Menschen, die sie irgendwann mal kennen gelernt hat Kontakt.
Oft waren wir verwundert, wenn Sassi uns erzählt von wem sie uns grüßen soll.
Saskia Entwickelte sich ihr eigenes kleines System, wie sie wem beschäftigt.
Der Papi war immer gut dafür die Reklame die Saskia durchgeblättert hat, zu besorgen.
Ihr Brudi war für die Technischen Sachen der Hilferuf.
Onkel, war ein Herz und eine Seele mit Sassi, also war er für ihre Seele auch zuständig.
Wenn etwas nicht so lief, dann wurde Onkel angerufen ………..
Onkel mich versteht keiner…
Und bei Mami gab es Alarm, wenn es Sassi nicht gut ging.
Was leider die letzten 2 Jahre sehr häufig vor kam, denn da fing Saskia an zu kränkeln.
Für die Betreuer und Bewohner der Wohngruppe,
als auch für uns als Familie, war es oft eine Herausforderung,
vor die wir gestellt wurden.
Ständige Krankenhausaufenthalte und unterschiedlichen Kliniken, ließen uns gar nicht mehr so richtig zur Ruhe kommen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei den Betreuern der Wohngruppe für die gute Betreuung unserer Saskia bedanken.
Mittlerweile benötigte Saskia ein Pflegebett und musste bis dieses in der Wohngruppe ankam, wieder ins Pflegeheim.
Durch einen Keim, den sie sich im Krankenhaus eingefangen hat, musste Saskia isoliert liegen.
Das machte sie so traurig, wo sie doch so sehr Menschen um sich herum liebte.
Am 16 Februar dieses Jahrs kollabierte Saskia`s Lunge durch eine Influenza und sie kam mit dem Notarzt ins KH.
Durch ein unruhiges Gefühl war Onkel an Sassis Seite.
Im Krankenhaus wurde Saskia ins Koma versetzt, kam an die Herz – Lungen- Maschine und wurde beatmet.
Saskia kämpfte Tag für Tag und wir waren immer an ihrer Seite.
10 Tage später sagte man uns, dass Saskia es nicht mehr schaffen würde und die Lunge voll Blut gelaufen ist.
Mit dem Arzt ihres Vertrauens besprachen wir die Situation
und sagen noch mal - danke Uwe für deinen Beistand -
Wir entschieden, dass wir die Herz – Lungen – Maschine abstellen lassen und gingen wie verabredet um 16 Uhr ins KH um Saskia beim Sterben zu begleiten.
Saskia entschied sich anders.
Sie stabilisierte sich und schaffte es tatsächlich innerhalb von schwierigen 2 Monaten wieder entlassen zu werden.
Saskia musste viel durchmachen, das Koma, das Loch im Hals, die abgebauten Muskeln.
Dennoch versuchte sie das Beste daraus zu machen. An manchen Tagen litt sie sehr darunter.
Das auffälligste war, Saskia verweigerte Essen und trank wenig.
Saskia sagte mir mal………..Mami ich habe dem lieben Gott gesagt ich kann noch nicht kommen.
Mittlerweile wussten wir auch warum……….. Die Liebe zu Ihrem Ahmet, war so groß, dass sie noch nicht gehen wollte.
Und sie wollte für Ahmet und sich noch ein Buch der Liebe haben.
Hier ein Dankeschön an Ahmet, der Saskia, egal wo sie war besucht hat und ihr zur Seite gestanden hat.
Du bist ein toller junger Mann
Ende Mai ging es für Saskia zur Kur.
Wir hatten große Hoffnungen, dass sie es mit dem laufen wieder hin bekommt.
Die Ärztin Vorort meinten Saskia hat gutes Potenzial dafür, müsste aber zu Hause noch viel üben.
Essen und trinken war weiterhin eher mit Ekel besetzt und wurde verweigert.
Auf der Kur erkrankte Saskia erneut, kam dort ins KH Menden, wo wir dann zu ihr fuhren.
Dort versprachen wir Saskia, dass sie nie wieder auf eine Intensivstation muss. Das war das einzige wovor sie Angst hatte.
Nach viel Diskussionen wurde Saskia endlich nach 2 Wochen nach Hamburg verlegt.
Saskia erlitt einen einmaligen Krampfanfall, wo ich zufällig gerade zu Besuch war.
Danach hat sie sich rapide verschlechtert und wurde sehr unruhig. Man hatte tagelang das Gefühl, das das gesprochene Wort nicht bei ihr ankam, und sie nicht mehr auf dieser Welt war.
Auf Beruhigungsmittel reagierte sie paradox, was die Lage noch verschlimmerte.
Auch hier möchte wir dem Pflegepersonal und den Ärzten in der Asklepios Klinik Barmbek Station 4 A herzlichst für ihr Geduld und Leistungen danken.
In diesem Zustand konnte Sassi nicht zurück in die Wohngruppe.
Mit Unterstützung fanden wir ViaPallia.
Eine neurologische Langzeit Reha.
Kleines Haus,
Pflege – Betreuung – Therapie
alles unter einem Dach.
Wir dachten zu dem Zeitpunkt, etwas Besseres würde es für Saskia nicht geben.
Also zog Saskia am 22.August dieses Jahrs dort ein.
Vier Wochen später lag sie mit Nierenversagen im Krankenhaus.
Nach Entlassung wurde darauf aufmerksam gemacht, dass zeitnah eine Blutentnahme nötig ist und ein Arzt sie sieht. Vorüber gehend wurde ein Medikament angeordnet, welches kontrolliert werden musste. Das ihr trinken angereicht wird.
Nichts passierte, trotz mehrmaligen erinnern.
Am 22. Oktober rief ich einen NAW- Nierenversagen und Lungenentzündung,
keine Vitalzeichen messbar……das Pflegepersonal meinte nur der Arzt kommt nachher, wir kümmern uns…
Die Pflege in Viapallia war eine Katastrophe.
Die Betreuung und Therapie haben ein dickes Lob verdient.
Am Freitag den 25 Oktober haben wir Gott unsere Saskia übergeben
und hoffen so sehr, dass es ihr jetzt gut geht.
Am Ende möchte ich mich noch bei meinen Freunden bedanken, die uns immer wieder Unterstützt haben.
Danke
Carl – Heinz, Mario und Martina Marqwart
Saskia Marqwart wurde im Sommer am 14. Juli 1980 in Hamburg geboren und starb am 25. Oktober 2019 mit 39 Jahren in Hamburg. Sie wurde im Tierkreiszeichen Krebs geboren.
Wir sind traurig, dass du uns verlassen hast.
Jedoch froh, dass du nicht mehr Leiden musst.
Wir danken dir für deine große Liebe.
Deine Lebensfreude, dein Mut und deine Stärke
bleiben uns ein Vorbild.
Nun müssen wir Abschied nehmen von
unserer geliebten Sassi.
Als Gott sah, dass der Weg zu lang,
der Hügel zu steil und der Atem zu schwer wurde,
legte Gott seine Arme um sie
und schenkte ihr seinen Frieden.
In Liebe
Papa Pika, Brudi und Mami