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von Hans Berens am 20.10.2021 - 18:16 Uhr | melden
Schwierigkeiten bei der Rettung
Die Eingeschlossenen befanden sich bei ihrer Entdeckung nach Angaben eines beteiligten Tauchers ca. vier Kilometer vom Höhleneingang entfernt im Berg, bei einer Überdeckung von 750 Metern. Die sich ergebenden Schwierigkeiten waren u. a.:
Kletterstrecken mit bis zu 100 % Steigung für die nach mehreren Tagen Aufenthalt geschwächten Jungen und deren Trainer.
Trübung des Wassers durch feine ausgeschwemmte Partikel.
Unterwasserengstellen in Siphons, die nur ohne Tauchflasche auf dem Rücken überwunden werden konnten, eine extreme Engstelle wurde mit 70 × 38 cm Querschnitt angegeben.
Die Länge der Tauchstrecken erforderte bis zu 30 Minuten Unterwasserzeit, und der Umgang mit einem Druckausgleich im Mittelohr ist für Unerfahrene ein zusätzliches Problem.
Deutlich abgesenkter Sauerstoff- und erhöhter Kohlendioxidgehalt durch das tagelange Atmen der Eingeschlossenen in einer nahezu abgeschlossenen Kammer ohne Luftaustausch.
Der erhöht gelegene Zufluchtsort mit schräg abfallenden Böden erschwerte die Versorgung.
Die meisten der Jungen konnten nicht schwimmen.
Rettungsoperation
Am 8. Juli um 10 Uhr machte sich eine Gruppe von 13 ausländischen Tauchern und fünf thailändischen Marinetauchern auf den Weg, um die Eingeschlossenen zu evakuieren. Unter den Tauchern war auch der australische Anästhesist Richard Harris, der von den britischen Spezialisten angefordert worden war. Zehn Höhlentaucher begaben sich zu den Eingeschlossenen bzw. positionierten sich an einer Schlüsselstelle in der Nähe einer Abzweigung etwa 1500 Meter vom Eingang entfernt. Drei weitere Höhlentauchspezialisten kamen um 14 Uhr in die Höhle. Weitere Rettungskräfte waren entlang der letzten 850 Meter langen Strecke stationiert, die vom Basislager der Retter bis zum Ausgang führt. Entgegen der ursprünglichen Planung, zuerst die fittesten Jungen zu retten, wurde nach einer Untersuchung der Eingeschlossenen durch den australischen Arzt entschieden, zuerst die Schwächeren aus der Höhle zu transportieren.
Die Evakuierung der Eingeschlossenen zog sich aufgrund der nötigen Vorbereitungen über drei Tage hin; die Druckluftflaschen, die entlang des Weges platziert worden waren, mussten wiederbefüllt oder ersetzt werden. Am ersten Tag der Operation wurden vier Jungen gerettet, am 9. Juli vier weitere und am 10. Juli die verbliebenen vier sowie der Trainer. Anschließend konnten auch die an der Rettungsaktion beteiligten Helfer die Höhle verlassen, darunter die drei Marinetaucher der Thai Navy Seals und ein thailändischer Militärarzt, die nach der Entdeckung tagelang mit der Fußballmannschaft in der Höhle ausgeharrt hatten.
Um Panik vorzubeugen, wurde den Jugendlichen vor dem Transport aus der Höhle als Beruhigungsmittel ein Anxiolytikum verabreicht.] Jeder Junge wurde mit einer Vollgesichtsmaske und einem Neoprenanzug ausgestattet und von einem Rettungstaucher aus der Höhle transportiert. Entlang der Strecke waren zur Unterstützung weitere Taucher positioniert.Nach dem Verlassen der Höhle wurden die Geretteten ins Krankenhaus der Provinzhauptstadt Chiang Rai gebracht.Dort wurden sie zunächst unter Quarantäne gestellt, um Infektionen zu vermeiden. Insgesamt waren 40 thailändische und 50 ausländische Taucher an der Rettungsoperation beteiligt.
Nachbereitung
Alle Geretteten haben die Zeit in der Höhle gesundheitlich gut überstanden. Sie blieben zunächst unter Quarantäne im Krankenhaus, weil Tropenhöhlen als die größten Reservoire unbekannter Viren gelten.[39] Es gab jedoch keine Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung der Jungen.
Nach rund einer Woche wurden die Jungen am 18. Juli 2018 aus dem Krankenhaus entlassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rettungsaktion_in_der_Tham-Luang-H%C3%B6hle