Roswitha Ida
Wolter

Von Donni 19.02.2022 um 20:25 Uhr | melden

Hi Mama,
heute schreibe ich dir erneut. An manchen Tagen,kann ich es immer noch nicht glauben, das du wirklich gegangen bist.
Ich mache mir große Vorwürfe, das ich dich noch mit einer blöden, zerquetschen Banane und Tee gequält habe, anstelle deine Hand zu halten. Warum habe ich dich nicht ernst genommen, als du laut gerufen hast, dass du gehen willst? Ich dachte, du meinst es nicht ernst. Aber ich hatte keine Zeit mit dir darüber zu reden, die Pflege lkam und ich verzog mich in die Küche, feige. Ich werde nie den Blick von Celine vergessen, als sie deine Finger anschaute, eueren kurzen Blick, als ob ihr euch verstehen würdet. Ich glaube, es gab ein kurzes Nicken. Kurz danach warst du nicht mehr ansprechbar. Ich hoffe, das du gemerkt hast, wie ich deine Hand hielt und was ich sagte. Dann ging alles ganz schnell, ein letzter Atemzug und du bist gegangen. Warum habe ich meinem Bauchgefühl nicht schon am Montag Recht gegeben und bin zu dir gefahren? Mama, ich hatte Angst vor diesem Tag. Und im Nachhinein waren alle Anzeichen da, aber ich habe sie nicht erkannt.
Heute hätte ich all deine Geschenke verpackt, das Geschenk hatte ich schon im Januar eine kleine Kette und Ohrringe in rosegold,kleine Herzchen mit Glitzersteinen. Montag hätte ich Blumen und Kuchen gekauft. Ich hätte dich vor der Arbeit angerufen und dir ein Ständchen gesungen,wie ich es immer tat. danach hätte ich mit dir Kuchen gegessen und dir einen Kaffee gekocht.
Nun werde ich Montag zum Friedhof fahren und eine Kerze für dich anzünden und in Gedanken für dich singen. Die Kette und die Ohrringe werde ich dazu legen.
Weißt du eigentlich,wie groß die Lücke ist, die du hinterlassen hast?
Ich vermisse dich so wahnsinnig. Es fehlt mir, jemanden an meinem Leben teilhaben zu lassen,wie dich! Es gibt dafür auch keinen Ersatz.
Deine Tochter Donata