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Von Ulrike 02.02.2021 um 17:47 Uhr | melden
Lieber Opa, ich vermisse Dich sehr.
10 Monate warst Du im Pflegeheim eingesperrt und der Kontakt zu mir wurde auf ein Minimum reduziert. Durch die Maske konntest Du mein Lächeln nicht mehr sehen, wir konnten nicht mehr zusammen Kaffee trinken und Kuchen essen, ich durfte nicht mehr Deine Hand halten, Dich nicht umarmen, wir hatten nie die Zeit eine ganze Schachpartie zu spielen oder über alles persönlich zu reden.
Wofür das alles, wenn Du am Ende durch einen Pfleger infiziert wurdest? Wenn Du gar nicht wirklich geschützt worden bist?
Das alles hätte so nicht kommen müssen. Ich bin so wütend und traurig. Du warst so verzweifelt. Das letzte Mal haben wir uns durch eine Scheibe gesehen. Ich habe Dir mit den Fingern ein Herz gezeigt, Du musstest lächeln und hast es erwidert. Du warst noch so fit.
Ich wurde nicht informiert, als Du ins Krankenhaus verlegt wurdest. Ohne Besuchererlaubnis darf man nicht zu seinen Angehörigen.
Wir konnten nur noch telefonisch Abschied nehmen. Du hast geweint vor Schmerzen und mir gesagt, dass Du nur auf mich wartest.
Es bricht mir das Herz, wie Deine letzten Monate und Stunden verlaufen sind.
Alleine bist Du gestorben.
Im Stich gelassen wurdest Du von unserem Gesundheits- und Pflegesystem. Deiner Zeit und Lebensqualität wurdest Du beraubt, um dann fahrlässig getötet zu werden.
Lieber Opa, ich werde Dich nie vergessen und immer in Deinem Sinne handeln. Ich hoffe, dass Du nun endlich in Frieden sein kannst. In dieser Welt gab es nie Frieden. Was Du alles durchmachen musstest in Deinen fast 100 Jahren.
Dein Ende war nicht würdig. Das hast Du nicht verdient.
Ich werde allen erzählen was passiert ist, es wird nicht vergessen werden.
In Liebe,
Ulrike.