Robin
Saal

Von Ute Leser 21.08.2014 um 11:35 Uhr | melden

Kleines Liebeslied

Weil deine Augen so voll Trauer sind,
Und deine Stirn so schwer ist von Gedanken,
Lass mich dich trösten, so wie man ein Kind
In Schlaf einsingt, wenn letzte Sterne sanken,

Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind,
Dir ihren hellsten Sommertag zu schenken.
Den schönsten Traum auf dich herabzusenken,
Weil deine Nächte so voll Wolken sind.

Und wenn dein Mund ein neues Lied beginnt,
Dann will ich´s Meer und Wind und Sonne danken.
Weil deine Augen so voll Trauer sind,
Und deine Stirn so schwer ist von Gedanken.

Mascha Kaléko



Mascha Kaléko – sie weiß, was es bedeutet, einen Sohn zu verlieren - sie hat diesen unsagbaren Schmerz selbst durchlitten.
Und ihrer Sprachlosigkeit Ausdruck verliehen.
Können Worte heilen? Lässt Trauer sich teilen?
Liegt allein schon in mit-teilenden Gedanken ein Hauch von Trost?
Fühlt sich unser Schicksal leichter an, wenn wir es Hand in Hand tragen?

Deine Gedenkseite, lieber Robin, liest sich wie ein lyrisches Tagebuch.
Das Tränen zu Metaphern werden lässt, das Lichter im Dunkel anzündet.
Und deiner untröstlichen Mama und deinem traurigen Bruder trotz
immer wiederkehrender Trauerwellen das Gefühl gibt, getragen zu sein.

Mit lichten Himmelsgrüßen
von Ute