Robin
Saal

Von Ute Leser 25.12.2016 um 11:25 Uhr | melden

Wenn nichts als Sehnsucht bleibt

In einer Zeit, die von der begnadeten Geburt eines Kindes erzählt,
wiegt die Trauer um verstorbene Töchter und Söhne doppelt schwer.
In einer Zeit, die nichts als Hoffnung verspricht, tastet sich
der ungelöschte Seelenschmerz durch lichtlose Räume.
In einer Zeit, die Sehnsuchtsträume weckt, verliert sich
die Erinnerung in einer anderen Wirklichkeit.
In einer Zeit, die auch das Dunkel birgt, steht jede entzündete
Kerze für ein erloschenes Lebenslicht.
In einer Zeit, die dem Klang der Liebe folgt, haben Weihnachtslieder
für Trauernde eine ganz andere Bedeutung.

© Ute Leser



So ähnlich, lieber Robin, mögen auch deine
traurige Mama und dein verlassener Bruder fühlen.
Denen du in dieser Zeit besonders fehlst,
für die jedes Weihnachtsfest mit so viel Wehmut verbunden ist.
Dass du ihnen in diesen Tagen besonders nahe bist,
dessen bin ich mir ziemlich sicher.
Weil der Himmel uns tausendmal näher ist, als wir ahnen,
weil Ahnung tausendmal mehr ist, als der Verstand fassen kann.

Deine Ute