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Auf Wiedersehen – Au Revoir – Antio – Alvida - Arrivederci –
Auf Wiedersehen – Au Revoir – Antio – Alvida - Arrivederci – Vale – Ma´as Salama...,
Renate Pelzer geb. Wohmann (21.07.1936 – 10.09.2011)
Wir verabschieden uns heute von „Omi“ Renate Pelzer, sie war eine sehr liebenswürdige, lebenslustige und stolze Frau.
Sie soll Ruhe finden – hier, unter einem Baum, unter dem auch einige derer, die ihr nahestanden und ihr nachfolgen werden, ihre letzte Ruhe finden sollen.
In dieser Stunde heißt es „Auf Wiedersehen…“ sagen.
Wir wollen hier aber auch „Danke“ sagen – für die vielen schönen und glücklichen Stunden, die wir mit ihr – egal, ob am Lauch, in Hagen oder vielen anderen Orten – verbracht haben.
„Danke“ aber auch für die 54 Jahre – lieber Opi –, die Renate an Deiner Seite sein konnte und durfte – Jahre, die Ihr gemeinsam in Höhen und Tiefen durchlebt habt, in denen Ihr einander durch Krankheiten, Sorgen und Nöte hindurch, und natürlich auch durch erfüllende, glückliche Zeiten getragen habt.
52 Jahre gemeinsam…, fast ein ganzes Leben – heutzutage eher ungewöhnlich und deshalb umso bewundernswerter.
Geboren wurde Renate als drittes von fünf Kindern – in Bockwitz, dem heutigen Lauchhammer Mitte in der Lausitz in Brandenburg. Damals… – eine harte Zeit, da Renates Vater leider im Krieg geblieben war und die Mutter ihre fünf Kinder allein durchbringen musste.
Vielleicht auch deswegen war Renate immer eine Kämpfernatur, die ihren Weg ging. Als Schweißerin hatte sie ihre Lehre in der Kokerei Lauchhammer erfolgreich absolviert – bevor sie 1959 beim Rat der Stadt und ab 1973 eine neue Herausforderung als Industriekauffrau im Ferro- Werk suchte. Diesen Beruf hat sie dann bis zum Vorruhestand ausgeübt.
Noch als Schweißerin lernte Renate dann ihren „frechen“ Herbert kennen. So oder so ähnlich muss sie ihn eingeschätzt haben, als er sich ohne Aufforderung oder Zustimmung einfach an den Tisch der attraktiven Sportskanone setzte und sie ins Kino einlud.
Diese positive Schicksalsbegegnung hatte zur Folge, dass man am 02.11.1957 heiratete. Es folgten auf dem Fuße die Früchte der Beziehung: Petra 1958 und Andreas 1960.
Zuvor waren sich der fesche Motorradfahrer und das handballspielende Energiebündel bei Rock’n’Roll-Abenden, Motorradtouren und Kinobesuchen nähergekommen.
Eine besondere, positive Erinnerung, so wurde mir berichtet, ist mit dem „Hühnerstallurlaub“ in der Sächsischen Schweiz verbunden. Kurzerhand mit dem Motorrad gestartet, wart Ihr in der Lage, trotz wenig erfolgreicher Hotelsuche einen sehr schönen, harmonischen Urlaub in einem kurzerhand bezogenen Hühnerstall zu verbringen.
Eine Spontanität und Zufriedenheit, die so gar nicht mit unserer heutigen „perfekten“ Welt kompatibel ist.
Als ein wichtiger und sehr schöner Lebensabschnitt wurde auch die gemeinsame Zeit im Kinderferienlager in Koserow auf Usedom beschrieben. Hier hat Renate etwa 15 Jahre lang jeden Sommer verbracht, um sich in der Kinder- und Jugendarbeit zu engagieren.
Natürlich griff Herbert diese alljährliche „Urlaubsgelegenheit“ jedes Mal beim Schopfe und fuhr mit den gemeinsamen Kindern oder Enkelkindern hoch zu seiner Renate an die Ostsee.
Das Urlauben, spontane Ausflüge und ein umfängliches Kulturprogramm mit diversen Besichtigungstouren und dem obligatorischen „Kaffeetrinken in schönem Ambiente“ bildeten auch in der Folgezeit einen abwechslungsreichen und wesentlichen Lebensinhalt.
Beim Aufschreiben dieser Zeilen und den Berichten von Herbert wurde deutlich, dass die beiden zwischenzeitlich richtige „Feierbiester“ waren, die es auch mal „richtig krachen lassen“ konnten. Das verschmitzte Lächeln von Herbert beim Erzählen sagte da mehr als tausend Worte.
Mit der Geburt der beiden Enkelkinder Marina und Carolin kam eine neue Aufgabe in das Leben von Renate und Herbert.
Beide Kinder verbrachten sooft sie konnten, eine wundervolle Zeit mit Omi und Opi – ob im Alltag in Lauchhammer, im Garten, am Lauch, in Urlauben war eigentlich egal – alle berichten, dass sie diese Zeit immer sehr genossen haben.
Ach ja, der Lauch… – zunächst Erholungsstätte des VEB und oft in Ferien und an Wochenenden genutzt, konnte Omi einem spontanen Kauf nicht widerstehen und der Lauch wurde noch mehr zur Heimat. Letztlich entschieden sich die beiden, die Wohnung in der Stadt nach fast 50 Jahren aufzugeben, und der Lebensinhalt verlagerte sich nun gänzlich an den See.
In der gesamten Zeit war ein reges Treiben im Bungalow feststellbar. Verwandte und Freunde kamen immer wieder gerne in das gastfreundliche Haus am See. Die vielen schönen Stunden werden von allen in ihren Herzen aufbewahrt.
Leider hat irgendwann die Gesundheit nicht mehr mitgespielt und nun konnten auch die Kinder und „Schwiegerkinder“ etwas zurückgeben. Sie, vor allem Petra und Opi, aber auch viele andere waren für Omi da – was auch immer zu organisieren oder zu erledigen war, schnell wurde deutlich, dass Fürsorge, Liebe und Zuverlässigkeit keine Fremdworte sind.
Das Zusammenstehen, so wie Ihr es auch heute beim Abschied von „Omi“ – von Renate – zeigt, ist ein so wertvolles Gut!
Omi würde ihren Stolz auf ihre Familie sicher gerade jetzt gern zeigen wollen, wenn sie auf die letzten Wochen zurückblickt und ihre Dankbarkeit für Eure Begleitung ausdrücken könnte.
Auf Wiedersehen, liebe Omi, liebe Renate, gute Reise und bis ganz, ganz bald.
Danke für alles.
Herbert, Andreas und Iris, Petra und Günther, Marina und Marcus, Carolin und Sebastian, Manfred, Margit, Klaus, Yannick, uvm...
Lauchhammer, Hagen, den 30.09.2011