Phillip Jendrysczyk

Phillip
Jendrysczyk

08.10.2002
Dessau
-
12.01.2013
Coswig Anhalt

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ZurückEine brennende Kerze: Kerze rot Herz
Das erste Jahr ohne Dich

Von Deiner Mama 12.01.2014 um 19:59 Uhr | melden

Mein kleiner Engel,
ich weis garnicht wie ich meine Gefühle beschreiben soll. Heute an Deinem 1 Todestag lasse ich das komplette Jahr revue passieren und ich frage mich, wo kam all die Kraft her: für den Tag deines Todes, den Abschied von Dir, die Beerdigung, Ostern, Muttertag, Dein Geburtstag, Weihnachten, Silvester, der Kampf gegen Menschen die mich für deinen Tod verantwortlich machen und mir deine Schwester wegnehmen wollten, zu unterscheiden wer Freund und Feind ist, mit deinem Tod zu exestieren und noch vieles mehr? Ich weis nicht woher diese Kraft kommt aber ich weis das sie in den letzten Tagen mehr und mehr gesunken ist. Egal wie ich alles dreh und wende, Du bist und bleibst tod. Ich könnte täglich schreien vor Kummer und Sehnsucht nach Dir, würde Dir sogern mein Leben schenken damit Du noch 70 Jahre oder mehr leben darfst. Es ist grausam auf dieser Welt, seinen Schmerz nicht ausleben zu dürfen ohne blöd angeschaut oder gleich als krank und unfähig betitelt zu werden. Es ist schmerzlich zu sehen das Dich alte Bekannte, Freunde, Schulkameraden (nicht alle), Lehrer, Hortner und vorallem Dein Vater einfach vergessen. Ich werde nicht mehr den Mund halten, denn ich bin die jenige die Dich verloren hat und niemand kann diesen Schmerz nachvollziehen. Wenn ich eins gelernt habe, ist es auf Menschen zu verzichten die meine Trauer um dich weder akzeptieren noch verstehen. Das wichtigeste ist doch das unsere Familie zusammenhält und das schon immer getan hat, was sich bei manchen Menschen als Neid wiederspiegelt. Du hattest wunderbare 10 jahre, die kann dir niemand nehmen. Manche Kinder wiederum sind schon lebendig tod. Du warst glücklich mit kleinigkeiten, wusstest alles zu schätzen, hast jeden Wunsch erfüllt bekommen und man musste Dich nie an ein Bitte und Danke erinnern. Du bist und bleibst ein Geschenk Gottes. Nichts desto trotz fehlst du in jeder Sekunde meines Lebens und ich würde alles dafür geben Dich zurück zu holen. Leider steht das nicht in meiner Macht. Dieses Jahr ohne Dich ist einfach die Hölle. Ich wache auf mit dem Gedanken an Dich und gehe mit ihm schlafen. Keiner Fragt wie man sich fühlt, wie man das schafft - es wird immer nur vorausgesetzt das es weiter geht. Ja tut es, aber ganz anders als vor deinem Tod - schlimmer und das für den Rest meines Lebens. Deine Schwester gibt mir jedoch täglich Kraft weiter zumachen, was auch in deinem Sinne wäre und das bin ich ihr auch schuldig. Für Deinen Unfall kann Sie nichts, jedoch die Menschen die einen gutbezahlten Job haben, aber anstatt ihn ordnungsgemäß auszuführen, lassen sie Ihre Arbeit im Ordungsamt liegen und nehmen das Risiko in Kauf für den Tod eines 10 jährigen verantwortlich zu sein. Dafür fehlen mir vorerst die Worte.
Ich könnte Dir noch so viel schreiben aber das hebe ich mir für später auf.
Vergiss bitte niemals das ich Dich liebe. Du fehlst mir so schrecklich.
Deine traurige Mama

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