Peter Zadek

Peter
Zadek

19.05.1926
Berlin
-
30.07.2009
Hamburg

stimmungsbild

Gedenkseite für Peter Zadek

Einer der größten Theatermacher unserer Zeit, Peter Zadek, verstarb nach langer und schwerer Krankheit in der Nacht zum 30. Juli 2009 im Alter von 83 Jahren in Hamburg.

Zadek galt als einer der einflussreichsten und bedeutendsten deutschen Regisseure der Nachkriegszeit und hat wie kein anderer als unerschrockener Provokateur das bürgerliche Bildungstheater geprägt. Fast ein halbes Jahrhundert, so bescheinigten ihm viele, habe er Welttheater gemacht, welches in der Form seinesgleichen suche.

Zadeks meist melancholische, poetische aber auch ungestüme und wütende Arbeiten markierten, Kritikern zu Folge, den Wende- und auch Höhepunkt in der deutschsprachigen Theatergeschichte. Im Jahre 2008 erhielt Peter Zadek einen der wohl wichtigsten Theaterpreise überhaupt –den NESTROY- für sein Lebenswerk.

Zadek hat hauptsächlich durch seine Shakespeare-Inszenierungen für viel Wirbel gesorgt, wobei besonders Shakespeares OTELLO, aufgeführt im Jahre 1976 am Schauspielhaus in Hamburg zu seinen größten Triumphen zählte. Weitere Erfolge erzielte Peter Zadek jedoch auch mit dem Holocaust-Stück GHETTO, welches er mit den Schauspielern Ulrich Tukur und Joshua Sobol 1984 in Hamburg und Berlin inszenierte.

Zadeks Traum, eine eigene „Shakespeare-Company“ zu gründen, zerschlug sich jedoch im Jahre 2007 aus gesundheitlichen Gründen. Zwar trumpfte er noch mal mit den Stücken „Nackt“, eine Parabel von Luigi Pirandello, und der Komödie „Major Barbara“, von Bernard Shaw, auf, danach wurde es jedoch still um den Theatermenschen Peter Zadek.

Peter Zadek wurde am 19. Mai 1926 als Sohn jüdischer Eltern in Berlin geboren und begann seine Karriere 1933 in London, wohin die Familie emigriert war. Hier erreichte er den Durchbruch, als der Dramatiker Jean Genet ihm im Jahre 1957 die Uraufführung des Stücks „Der Balkon“ anvertraute, welche Zadek schlagartig zu internationalem Ruhm verhalf.

Schon wenig später konnte sich der Regisseur auch in seinem Heimatland an der Seite Karl Hübners und Ivan Nagel, seinen Mentoren, profilieren, indem er den sogenannten „Bremer Stil“, eine neue und rebellische Theaterform kreierte. Diese sollte Theatergeschichte schreiben und auch prägend für viele weitere internationale Bühnen werden.