Paula
Lütkenhaus

Von Sophia 24.09.2015 um 09:51 Uhr | melden

Ein halbes Jahr ist vergangen seit dem 24. März, dem Tag, der mich so tief erschüttert und sich in meinem Herzen eingebrannt hat. Ich habe seitdem schon wieder ein Semester studiert, Geburtstag gefeiert, bin in den Urlaub gefahren und habe Zeit mit Familie und Freunden verbracht. Aber nie ohne den Gedanken an dich, liebe Paula, nie ohne die Frage, warum du das alles nicht mehr erleben darfst, warum man dir nicht viel mehr Zeit gegeben hat, warum du nicht groß werden und deine Träume verwirklichen konntest. Und nie ohne den Gedanken an deine Familie, die Gewissheit, dass andere Menschen vom Schmerz zerrissen werden, während die meisten Menschen hier unbeschwert ihr Leben genießen. Es ist schwer, mit dieser Ungerechtigkeit zu leben. Obwohl ich dich und die anderen nicht kannte, scheint mir jetzt etwas zu fehlen ohne euch, erscheint mir die Welt nicht mehr rund ohne euch. Es ist auch schwer, mit der Ungewissheit zu leben, wo ihr jetzt seid und ob es euch dort gut geht, denn das kann uns niemand sicher sagen. Ich kann nur fest darauf hoffen und für dich beten, liebe Paula, und auch diese Ohnmacht, weiter nichts mehr für dich tun zu können, ist sehr schwer.