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von Dad am 05.04.2020 - 10:33 Uhr | melden
Ich weiß nicht … Ich denke, es ist viel eher der Mut zum Leben. Für die Trauer selbst braucht es keinen Mut. Dieser Weg ist vorgezeichnet und da gibt es nicht die geringste Chance für einen Entrinnen. Die Trauer steht einfach da. Ein stummer Gefährte, der zum treuen Begleiter werden will.
Die TRAUER, das ist tiefe, tiefe Traurigkeit und unstillbare Sehnsucht nach dem Liebsten. Das ist unermessliches Herzeleid. Wahrhaftige körperliche und seelische Schmerzen. Ohnmacht, vielleicht auch Wut. Das ist die Wahrnehmung der eiskalten Stille, der Todesstille, der befremdenden Leere und Einsamkeit. Trauer, das sind viele Fragen, vor allem die Sinnfrage. Das sind fremde Tage und fremde Nächte und anhaftende Sinneseindrücke. Und was ich hier aufgezählt habe, ist nur ein kleiner Einblick in die zahlreichen Facetten der Trauer, die wir alle hier durchlebt haben oder noch immer durchleben müssen.
Das Wort "Kummer" kratzt gerade einmal an der äußeren Schale des Wortes TRAUER. Je tiefer wir in dieses Wort eintreten, desto mehr "Seelenzuständen" begegnen wir, bis wir im Kerngebiet des Wortes Trauer der NOT gegenüber stehen …
Und schließlich: Trauer "heilen"?! Vom Kummer "genesen werden"?! Das ist eine sehr vermessene und, mit Verlaub, eine überhebliche Beurteilung! Denn: Trauer ist kein Schnupfen, der "geheilt" werden kann! Natürlich, man kann und wird lernen, die Trauer zu akzeptieren, seinen Frieden mit der Traurigkeit zu finden und sie in das Leben einzugliedern. Aber sie wird dennoch ein täglicher Begleiter sein. Eine Wehmut und die Sehnsucht nach unseren Lieben, die uns vorausgegangen sind, werden immer bleiben.
Mit dem Tod eines geliebten Menschen hat das Herz einen tiefen, tiefen Riss erhalten. Da ist allein wichtig, dass diese dunklen Tage der Trauernden durch ein wenig Licht, ein wenig Liebe erhellt werden, die das Herz und die Hoffnung suchende Seele streicheln. Eine liebevolle Geste, eine gereichte Hand, ein wärmendes Lächeln …
Nein, den Mut zur Trauer braucht es nicht – es braucht den Mut zum Leben!
Petra Franziska Killinger