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Gedenkseite für Otto Jakob Frankfurter
Otto Jakob Frankfurter wurde am 30.08.1934 in Bobenthal in der Pfalz geboren und starb am 12.11.2012 in Mehring an der Mosel.
Das Leben meines Vaters war seit seiner Kindheit von zwei Dingen geprägt: die Liebe zur Kunst und die Liebe zur Natur.
Schon während seiner Ausbildung zum Restaurator und Bildhauer konnte er sein handwerkliches Talent und sein Gespür für Farben unter Beweis stellen. Noch bevor er seine Ausbildung abgeschlossen hatte, war sein Name besonders in Kirchenkreisen wohlbekannt.
So führte ihn sein Weg über die Jahre zu Aufträgen an Standorten in ganz Rheinland-Pfalz. Dabei lernte er auch meine Mutter Nicole kennen, die als Konzertsängerin und später als Gesangspädago-gin tätig war. Eine über 50 Jahre währende Künstler-Ehe wie aus dem Bilderbuch.
Als Maler, Restaurator und Bildhauer der alten Schule kannte er sich auch mit den alten Techniken aus, die für die fachgerechte Wiederherstellung von wertvollen alten und denkmalgeschützten Objekten von essenzieller Bedeutung sind. Aus meiner Sicht vereinigte mein Vater mehrere Spezialis-ten in sich. Egal, ob es sich um handgeschnitzte Figuren, deren historisch und mythologisch richtige Farbgebung als Lasur oder polychrome Fassung, oder um kunstvolle Blattvergoldungen, Wand- und Deckenmalereien sowie Fresken handelte.
Er konnte es.
In der Konsequenz kam der überwiegende Teil seiner Aufträge von der katholischen Kirche, die als Auftraggeber nicht immer ganz unproblematisch war. Aber er hat sich nicht beirren lassen und ist seinen Weg weitergegangen. Mir fällt dazu der Spruch ein, der in seinem Arbeitszimmer in schöner alter Schrift auf einer Tafel stand: „Nur unter höchstem Druck entsteht der Diamant“.
Später kamen auch immer mehr öffentliche und private Aufträge hinzu. Sein Fachwissen, seine Fähigkeiten und Fertigkeiten hat er dabei immer weiter verfeinert. Auch die Malerei mit Schwerpunkt auf sakralen Themen kam dabei nicht zu kurz.
Seine letzten Großaufträge forderten ihn noch einmal im Bereich harmonischer, historisch korrekter Farbgestaltung von Fassaden und Innenräumen denkmalgeschützter und historischer Gebäude. Herausragende Beispiele hierfür sind die Fassaden des Dreikönigshauses und der ältesten Apotheke Deutschlands, der Löwenapotheke in Trier, sowie die Rokokotreppe und der Rokokosaal im ersten Obergeschoss des kurfürstlichen Palais ebenfalls in Trier.
Erholung und Ausgleich fand mein Vater in langen Spaziergängen in der Natur, wobei es ihm nicht darauf ankam, möglichst viele Kilometer zurückzulegen, sondern alle Wunder der Natur links und rechts des Weges zu sehen und langsam genug zu gehen, um sie nicht zu übersehen.
Auch verbrachte er gerne Stunden mit Arbeiten im großen Garten des Hauses in Mehring, in das meine Eltern 1984 von Trier aus gezogen waren. Es war jedes Mal schön, wenn ich mit meiner Frau und meinen Kindern zu Besuch war. Mein Vater hat lecker gegrillt und meine Mutter hat weitere Leckereien aufgefahren. Er liebte seine Enkelkinder und sie liebten ihn.
Die Welt ist ärmer ohne meinen Vater und unseren Opa, aber reicher für die Spuren, die er hinterlässt. Du hast unser Leben berührt und uns mit deiner Liebe reich beschenkt.
Wir vermissen dich und werden deine Wärme und Weisheit in unseren Herzen bewahren.