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Gedenkseite für Orgelbauer Xaver Bernauer
Orgelbauer Franz Xaver Bernauer wurde am 03. Dezember 1768 in Staufen im Breisgau geboren und starb am 03. Februar 1831 mit 62 Jahren ebenda.
Franz Xaver Bernauer war ein deutscher Orgelbauer, der in der Übergangszeit vom Barock zum Klassizismus tätig war.
Bernauers Leben und Werk hat der Orgelsachverständige Bernd Sulzmann (1940–1999) erforscht und umfassend in einem Aufsatz behandelt.
Xaver Bernauer war das einzige Kind des Orgelbauers Blasius Bernauer und dessen Frau Maria Brendtlin. Aus seiner Ehe mit Ursula Müller aus Staufen, die er dort am 24. August 1795 heiratete, gingen – jedenfalls nach den Standesbüchern in Staufen – keine Kinder hervor.
Das Handwerk des Orgelbauers lernte Xaver Bernauer bei seinem Vater, dem er schon mit 14 Jahren als vollwertige Kraft diente. Ab 1790 führte er das Geschäft, war aber wegen der Wirren der Koalitionskriege gezwungen, zunächst außerhalb Staufens in Dattingen (Ortsteil von Müllheim) mit einem Schreiner zusammenzuarbeiten. Nach der Rückkehr nach Staufen übernahm er zahlreiche Aufträge, wobei er, wie schon sein Vater, in einem sehr großen Arbeitsgebiet tätig war, von der Nordschweiz bis in die Ortenau und vom Oberelsass bis in die Baar. „In den meist armen Gemeinden waren kleine, billige und gute Orgeln gefragt, mit denen Blasius und Xaver Bernauer schnell aufwarten konnten, da manche Instrumente schon vorgefertigt in der Werkstatt standen.“ Schon in den Jahren 1817 bis 1820 war Xaver Bernauer unterstützungsbedürftig, 1823 geriet er in Gant (Konkurs), nach seinem Tod 1831 musste seine Witwe sein „Handwerksgeschirr“ verkaufen, um einen Rechtstitel der Gemeinde Tüllingen über 50 Gulden erfüllen zu können.
Pfarrer und Bürgermeister seiner Heimatstadt schrieben 1827: „Was die Geschicklichkeit des Orgelmachers Bernauer anbelangt, so ist hierüber in hiesiger Gegend und im Oberlande kein Zweifel mehr. Über seine gelieferten Arbeiten herrscht allgemeines Lob.“ Überall sei „man mit seiner Arbeit nicht nur nach Vollendung derselben, sondern auch bis auf diese Stunde sehr zufrieden.“ Den ihm erteilten Auftrag zum Bau einer Orgel für die Martinskirche in Staufen konnte Xaver Bernauer aber nicht abschließen. „Schade“, notierte der Pfarrer in das Totenbuch, „daß dieser große Künstler arm, in der Mitte des Baues einer hiesigen Orgel für diese Pfarrkirche, diese Welt verließ.“
Das Schicksal der Werke von Blasius und Xaver Bernauer kommentiert Bernd Sulzmann: „Von der fast 70 Jahre währenden Aktivität der Orgelmacher ist nicht mehr viel übrig geblieben. Immerhin reichen diese Reste aus, um ihre solide Arbeitsweise auch unserer Zeit zu dokumentieren und die Meister nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Tragik ihres Lebensweges hat sich auf ihre Schöpfungen übertragen.“ Die bekannten Überbleibsel von Xaver Bernauers Instrumenten werden nach ihren aktuellen Standorten aufgelistet.
Werke :
1800. Sulzburg, St. Cyriak. Die überwiegend erhaltene Orgel, deren Gehäuse nicht von Xaver Bernauer stammt, befindet sich seit 1974 in der Kirche St. Ägidius in St. Ilgen.
1801. Kappel, St. Peter und Paul. Die letzte Orgel, bei der auch Blasius Bernauer noch als Mitarbeiter nachzuweisen ist. Gehäuse und Windlade sind erhalten. Heutiger Standort: Orgelbauersaal der Waldkircher Orgelstiftung.
1804. Hochdorf, St. Martin. Gehäuse ist erhalten.
1804/1805 (?) Kirchzarten, Giersbergkapelle. Fassade ist erhalten.
1804/1805. Kirchzarten, St. Gallus. Gehäuse und ein Teil vom Flötbass 4′ sind erhalten.
1808. Wettelbrunn, St. Vitus. Gehäuse erhalten.
1810. Fischingen, Evang. Kirche. Vorgefertigte Orgel, fast vollständig erhalten.
1818/1821.Sissach, St. Jakob. Einzige zweimanualige Orgel von Xaver Bernauer. Das Gehäuse und die Prospektpfeifen sind erhalten.
Fotos :
1804. Hochdorf / Freiburg, St. Martin. Gehäuse ist erhalten.
1804 / 1805 ?. Kirchzarten, Giersbergkapelle. Fassade ist erhalten.
1804 / 1805. Kirchzarten, St. Gallus. Gehäuse und ein Teil vom Flötbass 4′ sind erhalten.
1808. Wettelbrunn / Staufen, St. Vitus. Gehäuse ist erhalten.
1810. Fischingen, Ev. Kirche. Vorgefertigte Orgel, fast vollständig erhalten.