Nicole
Spanke

Und was blieb....war die Erinnerung!

In Gedenken an Nicole

10 Jahre ist es jetzt her.
Vor zehn Jahren, auf den Tag genau, hat sich für viele von uns das Leben auf den Kopf gestellt.
Der Tag an dem du dein Leben verloren hast, verloren wir
eine Tochter,
eine Mutter,
eine Schwester,
eine Tante,
eine Nichte,
eine Enkelin,
eine Vereinskameradin
eine gute Freundin
und eine verrückte Weggefährtin, die nicht immer alles so ernst genommen hat.

Einige von uns verloren nicht nur dich, sondern auch ihre Fähigkeit das Leben richtig zu genießen.

Denn immer wenn jemand geht, besonders dann, wenn seine Zeit noch gar nicht gekommen war,
sind diejenigen, die zurück bleiben auch diejenigen, die leiden.

Sogar zehn Jahre nach deinem plötzlichen Tod, ist die Lücke genau so groß wie am ersten Tag!
Es ist schwer, einfach nur dankbar zu sein, dich gekannt zu haben.
Es gibt auch nicht viele Worte des Trostes!
Denn du warst weder krank, noch alt und du hattest dein ganzes Leben noch vor dir!

Bis heute ist es schwer, die Fragen deiner Kinder zu beantworten.
Sie werden älter. Dein kleines Mädchen ist bereits eine sehr hübsche, junge Frau
und dein kleiner Junge, wächst zu einem netten jungen Mann heran.
Sie wollen wissen, was passiert ist. Warum sie ohne ihre Mama aufwachsen müssen.
Sie vermissen dich in jeder Lebenslage und obwohl es ihnen schwer fällt ohne dich,
meistern sie ihr Leben Schritt für Schritt.
Du wärst stolz auf die beiden
und wir hoffen mit jeder Faser unserer Herzen, dass du da oben irgendwo bist
und ihnen zusehen kannst.

Wenn das so ist, dann hast du bestimmt auch gesehen,
dass du mittlerweile 8 weitere Nichten und Neffen hast,
dass deine Mutter Schützen-Königin war, wo du garantiert durchgedreht wärst und die perfekte Ehrendame abgegeben hättest, die eben nicht immer alles so ernst nimmt.
Du hast bestimmt auch gesehen, dass dein geliebter Verein die 30 Jahre-Marke geknackt hat
und du siehst zu, wie die Meisten ihr Bestes geben um deine verrückte Art in Ehren zu halten.

Aber irgendwie…
…liegt über allem so eine Art Schatten, der über jeden Funken Freude,
eine tiefe Traurigkeit legt.

Es reicht ein Lied, ein Geruch oder sogar ein Wort aus um diese Traurigkeit zu empfinden.

Mit der Zeit haben wir gelernt, damit umzugehen, aber manchmal, da wird diese Traurigkeit so stark, dass sie alles andere verdrängt und dann
-fließen einfach die Tränen. Denn es tut immer noch weh, dich verloren zu haben!

Man sagt immer, die Zeit heilt alle Wunden. Doch es gibt Wunden, die heilen nie richtig.
Sie hinterlassen diese Narbe, die sich immer wieder meldet, wenn das Wetter umspringt.

Manchmal, wenn die Sonne scheint, legt sich dieser Schatten über sie.
Dann brennt die Narbe heiß wie Feuer und der Schmerz ist für eine Weile wieder
genau so unerträglich wie am ersten Tag.

Und wenn das Brennen nachlässt, dann fängt es an fürchterlich zu jucken
und man kratzt und kratzt und kratzt alles zusammen was irgendwie Linderung verschafft.
Wir machen uns Luft,
-pusten auf die Narbe indem wir über alte Zeiten reden, indem wir uns an dich erinnern.

Wir machen Salbe drauf, indem wir zusammenkommen und gemeinsam an dich denken.
Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder anfängt zu brennen und fürchterlich zu jucken.
So wird es wohl unser Leben lang sein!
Das einzige, was wir tun können, ist immer wieder zu kratzen.

Wir stellen uns vor, dass du durch unsere Augen sehen kannst und deswegen
wollen wir noch viel erleben, noch viel sehen!
Für dich und mit dir, denn du bist leider nicht mehr da wo du warst,
aber du wirst überall sein wo wir sind!

Der Tod kommt früher oder später, jeden einzelnensd von uns abholen.
Ob es so bestimmt ist, wann und wo, das weiß doch keiner so genau.
Vielleicht können wir das beeinflussen, meistens aber nicht!
Was uns bleibt ist ..einfach unser Leben zu genießen,
so blöd das vielleicht klingen mag und auch wenn das manchmal schwer ist.

Aber am Ende nehmen wir nichts mit, außer das,
was wir erlebt haben,
das was uns ausmacht
und das woran wir uns erinnern.

Das ist es was du und viele andere uns hinterlassen haben…

Erinnerungen!

In unseren Erinnerungen verbirgt sich auch Trauer!
Aber mir hat mal jemand gesagt,
dass sich hinter den Tränen der Trauer, das Lächeln der Erinnerung verbirgt.
Und genau das wollen wir jetzt machen.
Uns erinnern…
…und lächeln.