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von Claudia am 09.04.2013 - 17:57 Uhr | melden
Lieber Mirko,
liebe Jessica, Jenny, die heute leider nicht hier sein kann, Luba, Eltern, Geschwister, Angehörige und Freunde,
Schön, dass Ihr alle hier seid, um von Mirko Abschied zu nehmen.
Mirko, wir kennen und seit ca. 15 Jahren.
.In dieser doch sehr kurzen Zeit, haben wir viele Höhen und Tiefen erlebt.
Gern hast du von deiner Familie und den Zeiten aus dem "Aus deiner Heimat" erzählt.
Von deinem Häuschen, welches du schon mit sehr jungen Jahren gekauft, und mit viel Liebe umgebaut hast.
Du warst so stolz auf die neue Einbauküche, hast ins Detail geschildert, wie die Treppe aussah....Der Garten....
Von Deinen Zwillingen Jessi und Jenny, die du sehr vermisst.
Von deinen Eltern und Geschwistern, die ich leider erst heute persönlich kennenlernen durfte.
Dein Traum vom eigenen Häuschen im Grünen, mit Frau und Kindern ist nicht in Erfüllung gegangen.
Leider hat auch schon damals, Alkohol eine sehr große Rolle in deinem Leben gespielt, welcher dir deine Träume von Familie, Glück und beruflicher Zukunft zerstört hat.
Deine Familie und deine Kinder waren dir sehr wichtig - auch wenn du leider nicht immer die Kraft hattest es ihnen zu zeigen.
Wir haben oft bei mir auf der Terrasse gesessen und über deine Gefühle und Wünsche gesprochen.
Dabei bist du in Tränen ausgebrochen, wenn es um deine Kinder ging.
Du hast sie sehr vermisst.
Ich habe mich immer gefreut, wenn du deine Eltern, deine Kinder oder Geschwister angerufen hast.
Das leuchten in den Augen bei diesen Telefonaten werde ich nicht vergessen.
Nach diesen Telefongesprächen kam aber immer schnell die Traurigkeit, die du dann mit deinem "Freund" Wodka ertränkt hast.
Wie du Luba kennenlerntes, war auf einmal alles anders..........
Plötzlich warst du wie ausgetauscht:
Gepflegt, frisch rasiert, gut gekleidet und das Beste war:
Du hast nicht mehr getrunken.
Wir haben uns sehr gefreut....Endlich ging es mit dir Bergauf.
Du warst soooo verliebt.
Endlich hast du das gefunden, wonach du dich so gesehnt hast......LIEBE.
In dieser Zeit warst du nur selten bei uns.
Du warst glücklich.....Du hast so viel Spass am Leben.
Luba war deine Traumfrau!!!
Es war so schön, dich endlich wieder glücklich zu sehen.
Du fingst an, euren Kleingarten umzubauen und in ein kleines Paradies zu verwandeln.
Das war deine Welt! Umbauen, verändern und verschönern.
Mirko, weisst du noch wie wir die riesige Tanne gefällt haben?
Den Pool ausgegraben haben?
Puh was haben wir geackert!
Wenn wir uns alle ausgeruht haben, hast du immer kein Ende gefunden.
Bei den Pflasterarbeiten rund um den Pool warst du in deinem Element.
Du hast uns als Steinsetzer-Lehrlinge eingestellt, uns erklärt, in welchem Verband die Steine gelegt werden sollen.
Dein Talent, den Kindern zu erklären, wie die Muster zustande kommen und zum mithelfen zu animieren, fand ich sehr erstaunlich.
Teilweise kamen wir zu dritt kaum hinterher um dir die Steine zu bringen, so schnell hast du sie verlegt.
Die riesigen Haselnüsse sollten ausgegraben werden....
Wir haben philosophiert, ob wir sie nicht doch stehenlassen, weil wir uns diese Arbeit nicht zutrauten.....
Geht nicht----gibt es nicht
hast du geantwortet und angefangen zu buddeln...
Wir haben alle unser Bestes gegeben, aber gegen deine Kraft und Ausdauer kamen wir nicht an.
Wir waren so stolz auf uns.
Ohne Dich und deine tatkräftige Hilfe, wäre unser Garten nicht so schön geworden.
Man hat oft den Stolz deinen Augen gesehen, das unmögliche doch möglich zu machen.
Nach dieser Aktion hattest du der Nachbarschaft und bei unseren Freunden hattest du den Spitznamen MAULWURF.
Gern haben wir abends mit dir auf der Terrasse gesessen und gegrillt.
Du warst immer gern draussen...an der frischen Luft.
Leider kam deine Krankheit sehr schnell wieder.....
Es gab Probleme.....
Luba hat mit sehr viel Liebe gekämpft, um dich vom Alkohol wegzubringen.-------Erfolglos-----
Sie sagte so oft....Nüchtern ist Mirko mein Traummann!
Wenn du nichts zu tun hattest, hattest du Zeit zum Nachdenken....
Beim Nachdenken kam die Traurigkeit...dann dein "Freund" Wodka.
Wenn du nicht wusstest, wo du übernachten konntest, kamst du zu uns....
Das war auch gut so,
denn wir waren ja Freunde!
Manchmal bliebst du nur ein paar Tage,
manchmal ein paar Wochen und zum Schluss ….Monate.
Dieses war eine sehr harte Zeit für uns alle.
Deine Traurigkeit über die Trennung von Luba wurde immer stärker.
Meißt warst du Mittags schon so stark alkoholisiert, dass es für meine Familie kaum zu ertragen war.
Ralph und ich, und auch die Kinder machten sich große Sorgen um deine Gesundheit.
Nicht nur einmal, sondert hundertmal haben sie versucht mit dir zu reden.
Ich habe 1000ende Gespräche über eine Entziehungskur mit dir geführt....
Ich habe dich angeschrien....
Ich habe geheult....
Ich war soooo wütend....Nichts half......
Nach weiteren Wochen hast du endlich einem Termin bei einer Suchtberatungsstelle zugestimmt ...Als uns die Ärztin sagte dir, dass es sehr sehr ernst um deine Gesundheit steht,hast du einer Entziehungskur im Krankenhaus zugestimmt.
Wir waren alle erleichtert.....20 Tage Klinik...du hast dich in kurzer Zeit so gut erholt...Wir sind mit dir auf Wohnungssuche gegangen...Alles wird jetzt gut......
Wir waren sehr sehr stolz auf dich!
Leider kam nach 4 Wochen ein Rückfall.
Wieder Kampf....
Wieder bitten und betteln, in die Klinik zu gehen...
Du hast zugestimmt, erneut ins Krankenhaus zu gehen.
Diesmal kam der Rückfall schon am Entlassungstag.
Ich war so verzweifelt.
Der Winter kam.....24 Stunden im Haus mit dir und deinem Freund Wodka...
In meiner Familie waren alle sehr angespannt, genervt....hilflos.....wütend....und traurig, weil wir dich als Freund doch so sehr mochten.
Die Ärzte in der Klinik, sagten zu mir :
Sie können Mirko nur helfen, wenn ER ERKENNT sich SELBST zu helfen.
Auf Dauer konnte auch die stärkste Familie, nicht mit dieser Belastung leben.
Wir.....Ich.... musste mich geschlagen geben.
Ralph und ich haben dann eine Unterkunft für dich gefunden.
Es war so schrecklich für mich, dich dort abzugeben.
Eigentlich wollte ich dich wieder mitnehmen, aber Ralph wiederholte die Worte der Ärztin:
Du kannst Mirko nicht helfen
Helfen kann er sich nur selbst.
Wir wollten dass du wieder Verantwortung für dich und dein Leben übernimmst.
Leider ist es Dir nicht gelungen.
Ich möchte mich hiermit bei Dir entschuldigen....dass ich nicht mehr tun konnte.
Wo auch immer du jetzt bist...
Ich weiss, dass es dir dort gut geht und es tröstet mich über den Verlust eines so guten Freundes hinweg
Tschüss Mirko
Vergiss mich nicht!
Claudia