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Gedenkseite für Mirella Wanderer
Unsere Mama wurde am 23.05. geboren und dieses Jahr wäre sie 55 geworden. Eigentlich doch noch viel zu jung, um uns zu verlassen.
Am 04.09.2022 erfuhren wir von ihrem Lungenkrebs. Am Anfang hatte sie entweder selbst nicht alles verstanden oder es uns nicht gesagt wie schlimm es ist. Später kam raus, dass es bereits im Endstadium ist und sich Metastasen überall im Körper gebildet haben. Wie schlimm es ist, habe ich nur über einen Arztzettel herausgefunden. Nach außen hin hat man ihr all das monatelang nicht angesehen. Sie wurde dünner und die Luft wurde weniger beim Laufen, aber sie war eine Kämpferin und blieb bis zum Ende hoffnungsvoll.
So war sie schon immer. Sie war der positivste Mensch, den ich kannte. Wenn immer ich mir wegen etwas Sorgen machte, war sie da und konnte mich aufmuntern oder mir die Sorge nehmen. Ihr war es immer so wichtig, dass wir den Moment genießen, in dem wir Leben und dankbar für das Hier und Jetzt sind. Als ich in der Pubertät war und sehr schnelllebig von einer aufregenden Zeit zur nächsten wollte kam meist der Spruch „Michelle, genieß den Moment jetzt und denk nicht schon an nächste Woche“ und dann habe ich es Augen rollend und leicht grinsend mit einem „Jaja Mama, ich weiß schon“ abgetan. Durch all das wird einem bewusst, wie wichtig es ist und wie sehr man die Zeit mit den Menschen, die man liebt, genießen und nutzen sollte.
Ich habe es oft für selbstverständlich genommen, dass sie da ist und ich sie immer erreichen kann. Mamas sollten nie selbstverständlich sein und am liebsten würde ich zurück gehen und ihr dann jeden Tag sagen, dass mein Bruder und ich sie über alles lieben und so glücklich sind sie als Mama zu haben.
Ich bin so dankbar, dass sie 2023 noch den Abiball meines Bruders, den Geburtstag meiner Oma und die tolle Zeit in Prag miterleben konnte. An den Tagen hatte sie zum Glück einen ihrer besten Tage und war so glücklich. Ich werde niemals die Abende bei ihr vergessen, an denen fast alles wie immer war, wir zusammen Sushi gegessen haben und kurz die Krankheit aus dem Kopf war.
Von der Hochphase im Sommer 2023 ging es dann ab November jedoch leider so schnell bergab, kurz nachdem Metastasen im Gehirn festgestellt wurden. Auf einmal war sie auf der Intenstivstation, dann Palliativstation, dann im Hospiz und nicht mehr zu Hause in ihrer Wohnung.
Der körperliche und geistig Verfall ging so schnell und war so erschreckend und dennoch wurde sie von allen eine Löwenmama genannt. Sie kämpfte weiterhin so gut es ging und wollte uns nicht verlassen bis zum Schluss.
Am 11.3.2024 haben wir die Nachricht erhalten, dass sie 13 Uhr gestorben ist. Am Tag davor waren wir noch bei ihr und haben ihre warme Hand gehalten und wie jedes Mal vorsorglich Abschied genommen. Reden konnte sie zu dem Zeitpunkt kaum noch, aber durch ein leichtes Augenwwinkern hatten wir unsere Antwort.
An dich Mama: Deine positive Art und Stärke werden für uns immer ein Vorbild sein. Ich weiß, dass du immer auf Marcel, Oma und mich aufpasst, auch jetzt wo du nicht mehr da bist. Danke für die Zeit die wir gemeinsam hatten und an denen wir alle zusammen so viel rumgealbert und gelacht haben. Bei dir konnten wir immer Kind bleiben und du hast immer an uns gedacht. Wir denke auch immer an dich und lieben dich so unendlich doll ❤️.
Deine Michelle, dein Marcel und deine Mama Renate.
