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Von Mama 29.05.2014 um 12:01 Uhr | melden
Warum?
Warum musste das passieren? Warum bist du nicht etwas später aus dem Haus gegangen? Warum war ich nicht da? Warum habe ich dir gestern nicht gesagt, wie sehr ich dich liebe?
Wieder und wieder gehen mir all diese und andere Fragen nach dem „Warum“ durch den Kopf, weil ich nicht verstehen und begreifen kann, was jetzt bittere Realität ist. „Warum?“
Manchmal klammere ich mich an die Hoffnung, dass mir Antworten helfen und etwas von meiner Ruhelosigkeit nehmen würden oder dass ich dadurch vielleicht akzeptieren und annehmen könnte, was geschehen ist. Aber vermutlich würden wohl auch Antworten nichts ändern, denn du bist nicht mehr da und nichts bringt dich zurück.
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Die Frage nach dem „Warum“ drängt sich Ihnen in Ihrer Trauer vielleicht immer und immer wieder auf und Sie erhoffen sich von einer Antwort Erleichterung, obwohl Ihnen bewusst ist, dass auch eine Antwort den Tod nicht ungeschehen machen kann und somit letztlich nichts ändert. Dennoch kreisen die Fragen weiter um das Unfassbare.
„Warum musstest du so früh sterben?“
„Warum konnte niemand helfen?“
„Warum passiert mir das?“
Auf all diese Fragen wird es keine befriedigenden Antworten geben. Sie sind ein Ausdruck Ihrer Verzweiflung, der Sie mit einer Antwort entkommen möchten. Die ständig wiederkehrenden Fragen und die Suche nach Antworten führen zu einer Ruhelosigkeit, die sich nicht legen kann, so lange Sie nicht davon ablassen. Mit der Frage nach dem „Warum“ drehen Sie sich immer wieder im Kreis und kommen nicht weiter. Und selbst wenn Sie eine Antwort erhalten, bedeutet dies längst nicht, den erwünschten Frieden zu finden. Auch zu einer Linderung Ihres Schmerzes würde eine Antwort vermutlich nicht beitragen. Mitunter ist es einfach nicht möglich zu verstehen, warum und wieso manche Dinge geschehen. Das Leben und seine Gesetzmäßigkeiten, zu denen auch der Tod gehört, sind so vielfältig und nur ansatzweise zu begreifen. Vieles erschließt sich uns Menschen gar nicht. Erst wenn Sie das akzeptieren und sich dem schweren Schicksal ergeben, auch ohne eine Antwort auf Ihr „Warum“ zu erhalten, kann in Ihnen Frieden einkehren. Dann können Sie Ihre Energie auf Ihre Trauer richten, auf all jene Emotionen, die sehr schmerzhaft, aber für die Bewältigung der Trauer unerlässlich sind.
Um diesen Punkt zu erreichen, können Sie jedem auftauchenden „Warum?“ sofort mit folgendem positiv formuliertem Satz, auch Affirmation genannt, begegnen:
„Ich akzeptiere mein schweres Schicksal und finde inneren Frieden.“
Auch wenn hierfür eine gewisse Gedankendisziplin aufgebracht werden muss, sind die Wiederholungen solcher Sätze ein wirksames Mittel, damit weniger förderliche Gedanken nicht ausufern…
© Diana Mirtschink
Auszug aus meinem Buch:
„Dieser Schmerz zerreißt mir fast das Herz“