Michael Böhme

Michael
Böhme

24.01.1985
Dresden
-
02.04.2011
Dresden

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ZurückEine brennende Kerze: Kerze grau-blau Grabkerze
Du armer Junge

Von Angelika Wehbeck 02.04.2017 um 12:05 Uhr | melden

Lieber Michael!

Wir kannten uns nicht, ich lebe in Frankreich, in einer ganz anderen Welt.

Heute hätte meine Großmutter ihren 130. Geburtstag; ich habe eine Kerze für sie angezündet, und bei einem Streifzug, durch diese segensreiche Website, habe ich Deine Gedenkseite entdeckt; Dein Schicksal hat mich sehr berührt.

Du wolltest "das alles beenden" - inzwischen weißt Du allerdings, dass das nicht so ganz geklappt hat.
Dein Körper ist zurückgeblieben, aber Deine Seele lebt weiter! Du kannst Dich nun immer, zu jeder Zeit, dorthin begeben, wo Deine Familie um Dich weint - wenn Du das gewusst hättest!

Ich möchte Dir eine Geschichte erzählen; vielleicht hilft sie auch Deiner Familie, tröstet sie etwas über Deinen Freitod hinweg?

Mein Großmutter verstarb 1959, kurz vor Vollendung ihres 72. Lebensjahres; sie erlag, plötzlich und unerwartet, einem Schlaganfall. Da sie damals allein in der Wohnung war, konnte sie sich nicht von uns verabschieden, von ihrer Tochter, die gerade beim Einkaufen war, und von ihrer geliebten Enkelin, und ihrem Enkel, der sie immer ärgerte, weil er alles kaputt machte, und die die schreckliche Neuigkeit erfahren mussten, als sie aus der Schule kamen - es war ein furchtbarer Schock für mich!

Viele Jahre später - ich denke, ich war inzwischen Anfang 20, bat mich meine Mutter, um die Zeit vor Totensonntag, Omis Grab einzudecken; sie war erkrankt, und konnte es daher nicht selbst übernehmen.

Es war ein schöner Herbsttag, für die Jahreszeit noch recht angenehm, die Arbeit ging mir daher leicht von der Hand.
Als ich fertig war, zündete ich noch eine Kerze an, und wollte mich dann auf den Rückweg machen; plötzlich stutzte ich:

Aus einer Entfernung von etwa 15 m näherte sich eine ältere Dame. Sie war ganz in schwarz gekleidet, sah weder nach links, noch nach rechts; ihr Blick war ganz nach vorn gerichtet. Sie hatte ein mildes Lächeln auf den Lippen, lieb, aber irgendwie überirdisch. Ich erkannte sie, und erstarrte:

Es war meine Großmutter, und sie trug die gleiche Kleidung, die sie zu Lebzeiten trug, sogar Hut und Handtasche!

Sie sah mich nicht an, schaute weiter nach vorn, bis sie heran war; dann drehte sie den Kopf brüsk nach links. Offenbar wollte sie mir damit bedeuten, dass ich sie nicht ansprechen dürfe; ich wäre ohnehin nicht dazu in der Lage gewesen!
Sie ging wortlos weiter, bis sie aus meinem Blickfeld verschwand...

Ich habe meiner Mutter zuhause natürlich sofort davon erzählt; sie konnte, und wollte, das einfach nicht glauben!

Etwa zwei Wochen später - Mama war wieder gesund - fuhren wir zusammen noch einmal auf den Friedhof. Sie hatte ein paar Blumen mitgebracht, die sie auf Omis Grab arrangierte; ich stand daneben, blickte - ohne Absicht - wieder nach links in die gleiche Richtung...

"Mama, Omi kommt"... konnte ich nur stammeln, denn sie kam tatsächlich ein zweites Mal; genau so gekleidet, genau so lächelnd, und genau so stumm.

Meine Mutter sprang auf, ungläubig, erstarrte, konnte nur noch "jaaaa" röcheln; wir standen beide nebeneinander, wie die Ölgötzen, unfähig, uns zu bewegen, oder "diese Dame" anzusprechen.
Auch ihr Signal wiederholte sich, denn auf unserer Höhe drehte sie den Kopf wieder brüsk auf die Gegenseite; dabei erdeckte ich sogar den kleinen Leberfleck, denn meine Oma im Nacken hatte!

Als sie aus unserem Blickfeld verschwunden war, löste sich die Erstarrung allmählich; meine Mama kam mühsam zu sich, schüttelte den Kopf, fand aber auch keine andere Erklärung, als dass es eben ihre Mutter gewesen sein muss.

Omi hatte uns sogar irgendwann mal gesagt, dass sie sich nach ihrem Tode bemerkbar machen würde, falls es denn diese Möglichkeit geben sollte - voilà!

Solche Geschichten haben andere Menschen auch schon erlebt; früher hätte ich nicht daran glauben können, aber inzwischen wurde ich mehrfach eines Besseren belehrt.
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Vielleicht gehst Du, geht Deine Seele, auch ab und zu zurück, an die Orte, wo die Menschen leben, die immer noch um Dich weinen? Ob es Dir gelingen könnte, Dich ihnen zu zeigen - keine Ahnung! Ich denke, dazu muss der jeweilige Mensch sehr gute Beziehungen haben, zu Jesus, der Mutter Gottes, zu himmlischen Wesen; mitunter genügt es aber auch, ein kleines Zeichen zu geben - versuch es einfach!
Wer diese Geschichte gelesen hat, wird Deine Zeichen verstehen.

Ich wünsche Deiner Seele den Frieden, den Du auf Erden nicht finden konntest, und ich hoffe, Deine Lieben ein wenig getröstet zu haben!

R.I.P.
Angie

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