Max Unser Sohn

Max
Unser Sohn

21.06.2009
Gifhorn
-
06.08.2014
Villach

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ZurückEine brennende Kerze: Kerze türkis dunkel rund
Spätsommer

Von Mama 06.10.2021 um 11:05 Uhr | melden

Kurt Tucholsky
Die fünfte Jahreszeit

Wenn der Sommer vorbei ist und die Ernte in die Scheuern gebracht ist, wenn sich die Natur niederlegt, wie ein ganz altes Pferd, das sich im Stall hinlegt, so müde ist es - wenn der späte Nachsommer im Verklingen ist und der frühe Herbst noch nicht angefangen hat - dann ist die fünfte Jahreszeit.

Nun ruht es. Die Natur hält den Atem an; an andern Tagen atmet sie unmerklich aus leise wogender Brust. Nun ist alles vorüber: geboren ist, gereift ist, gewachsen ist, gelaicht ist, geerntet ist - nun ist es vorüber. Nun sind da noch die Blätter und die Sträucher, aber im Augenblick dient das zu gar nichts; wenn überhaupt in der Natur ein Zweck verborgen ist: im Augenblick
steht das Räderwerk still. Es ruht.

Mücken spielen im schwarzgoldenen Licht, im Licht sind wirklich schwarze Töne, tiefes Altgold liegt unter den Buchen, pflaumenblau auf den Höhen ... kein Blatt bewegt sich, es ist ganz still. Blank sind die Farben, der See liegt wie gemalt, es ist ganz still. Ein Boot, das flußab gleitet, Aufgespartes wird dahingegeben - es ruht.

So vier, so acht Tage - Und dann geht etwas vor. Eines Morgens riechst du den Herbst. Es ist noch nicht kalt; es ist nicht windig; es hat sich eigentlich gar nichts geändert - und doch alles.
Noch ist alles wie gestern: Die Blätter, die Bäume, die Sträucher ... aber nun ist alles anders....

Das Wunder hat vielleicht vier Tage gedauert oder fünf, und du hast gewünscht, es solle nie, nie aufhören... Spätsommer, Frühherbst und das, was zwischen ihnen beiden liegt. Eine ganz kurze Spanne Zeit im Jahre.

Es ist die fünfte und schönste Jahreszeit.


Der Wandel der Jahreszeiten ist ja auch so eine Sache, die man als trauernder Mensch ganz anders und viel bewusster wahrnimmt.
Dinge enden um später wieder neu zu beginnen. Das liegt in der Natur und ich mag gern daran glauben, dass es mit dem Tod unserer gebliebten Menschen so ähnlich passiert.

Im Herbst und im Winter liegt oft eine Traurigkeit und eine Melancholie und doch gibt es diese verzauberten Spätsommertage. Diese Tage, an denen das Ende des Sommers einem leichter fällt weil die Sonne sich auch an tristen Tagen blicken lässt. Auch das für mich eine Sache, die während der Trauer ähnlich verläuft.

Und dann eines Tages....nach einer langen dunklen Zeit spüren wir so etwas wie Aufbruch in uns...Neuanfang....Frühling

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
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