Max
Unser Sohn

Das Buch des Lebens von unserem Max

Im Buch des Lebens hat jedes Blatt zwei Seiten.
Eine, die obere, beschreiben wir mit unseren Plänen und Hoffnungen,
aber die andere, die Rückseite, füllt das Schicksal, und was es schreibt und anordnet ist selten unser Ziel.
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Leider waren Max nur 5 Jahre mit seiner Familie vergönnt. Leider war seine Zeit viel zu schnell um, sein Buch des Lebens wurde viel zu schnell geschlossen. Wir wollten noch so viele Dinge gemeinsam mit ihm erleben und waren noch lange nicht fertig!!!! Wir haben so vieles von ihm gelernt, dafür sind wir unendlich dankbar!
Der grösste Lehrmeister in unserem Leben war diese Kinderseele.

In der Zeit, die eigentlich die schönste im ganzen Jahr sein sollte, haben wir das Schrecklichste erlebt, was Eltern erleben müssen. Im Sommerurlaub in Kärnten in Österreich mussten wir nach einem schweren Unfall unseren kleinen Max ziehen lassen. Nach 3 unbeschwerten Urlaubstagen passierte am vierten Tag dieser schreckliche Unfall, der uns von einer auf die andere Sekunde unser Kind nahm.
Nachdem Papa mit anderen Ersthelfern zusammen versucht hat, Dich zu retten kam nach einer für uns endlosen Zeit endlich der Helikopter, der Dich mit ins Krankenhaus nahm. Leider hatte zu dem Zeitpunkt Dein Herz in den Armen von Deinem Papa schon aufgehört zu schlagen.
Wir holten aus dem Hotel die nötigsten Sachen und packten noch eine Tasche. Wir hatten ja zu diesem Zeitpunkt noch die Hoffnung, Dich irgendwann wieder mitnehmen zu können. Eine Stunde fuhren wir ins Krankenhaus nach Villach mit dem Gefühl der Hoffnung und dem Gefühl der totalen Angst, was uns erwarten würde....

.... erwartet wurden wir vom Pfarrer des Krankenhauses. Als er sich uns vorstellte brach die Welt zusammen. Alle Hoffnungen waren dahin und ein Stück unserer Zukunft starb mit Dir.

Deine inneren Verletzungen waren zu stark, so erklärte es uns der Arzt. Sie hätten operieren können, wenn Du einen eigenen Herzschlag gehabt hättest. Aber sie konnten Dein Herzchen nicht zum Schlagen bringen.
So mussten wir Deine kleine Seele ziehen lassen in das Reich der Sternenkinder.


Dann kehrten wir zurück nach Hause, plötzlich nur noch zu dritt. Wir saßen in Deinem leeren Kinderzimmer ohne zu verstehen, was da eigentlich passiert war. Wir legten Deine Kleidung wieder in Deinen Schrank, Deine Spielsachen ins Regal und warteten....Tag für Tag.... Das konnte doch nur ein böser Traum sein, das konnte unmöglich unser Leben sein, was da grad passierte.
Wir mussten Oma und Opa, der anderen Verwandtschaft, unseren Freunden erzählen und erklären was passiert war und das konnte doch nur ein Traum sein.
Wochenlang hielt das Gefühl an, dass Du zurückkommen würdest. Mit den Wochen, die vergingen kam die Gewissheit und das machte das Ganze nicht besser.

Aber Max, Du sollst wissen wie sehr wir Dich lieben, wie sehr Du uns fehlst und wie sehr viel leerer unser Leben ohne Dich ist. Jeder einzige Tag ist ein Kampf und an jedem einzelnen Tag vermissen wir Dich unendlich!
Wir danken Dir, dass wir Dich 5 tolle Jahre bei uns haben durften. Es waren sehr schöne und sehr intensive Jahre und von dieser schönen Erinnerung müssen wir nun zehren, bis wir uns wiedersehen.

Für die Himmelskinder hat man leider nur noch begrenzte Möglichkeiten etwas zu tun. Man möchte so viel machen, diesem Kind noch so viel sagen. Jeden Tag zünden wir die Kerzen an Deinem Grab an, morgens und abends damit Du nicht im Dunkeln bist. Überall stehen Bilder von Dir im Haus und auch zu Hause brennen ständig zwei Kerzen in deinem Fenster, vor der Haustür und in unserem Wohnzimmer. Aber es ist so wenig, was man noch machen kann.

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Warum wir? Warum Du? Warum so? Warum dort?
An jenem Tag haben wir kurz vorher noch überlegt, ob wir zu der Tour, zu der wir uns angemeldet hatten, überhaupt gehen. Du und Deine Schwester, ihr habt im Pool so viel Spaß gehabt und wart so glücklich. Ihr wolltet gar nicht gehen. Warum sind wir gegangen?
Warum konnte bloß ein solches Unglück passieren?
Warum nur konnten wir Dich nicht retten?
Warum haben wir Dich verloren, MAX? Warum nur?

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Ich bin schon immer eine ziemliche Glucke gewesen und konnte meine Kinder schwer jemandem anvertrauen. Dass genau in so einem Moment etwas passiert denkt man natürlich trotzdem niemals.

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Wir möchten Danke sagen an die tollen und mutigen Ersthelfer, die sofort ohne zu fragen zur Seite standen und versucht haben unseren Max zu retten. Danke an die Menschen, die den Verkehr an der Unfallstelle geregelt haben und Danke an diejenigen, die uns einfach nur im Arm gehalten haben und mit uns gebetet haben.
Danke an die Mitarbeiter des Hubschraubers und des Rettungswagens.

Danke an alle netten Menschen bei uns zu Hause. Wir wurden mit so viel Liebe, Wärme und tröstenden Worten zu Hause empfangen, das hilft uns bis heute sehr. Danke, dass Ihr für uns da wart und immer noch da seit. Und Danke, dass Ihr uns immer noch zuhört, wenn wir von Max erzählen. Danke, dass wir mit Euch zusammen weinen können und Euch alle unsere Gedanken erzählen können.
Danke fürs Dasein, Danke an unsere Familien und Danke an alle unsere Freunde, Arbeitskollegen und Danke an alle, die nicht genannt sind!!!!

Wir glauben dass es nicht selbstverständlich ist, solch tolle Menschen wie Euch um sich zu haben! Danke dafür!

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Gräber brauchen weißes Haar - ein gelebtes Leben, was Ruhe finden möchte. Doch wann ist ein Leben gelebt? Wann darf oder wann soll eine Seele heimkehren? Nur dann, wenn sie viele Jahre gezählt hat?
Manchmal braucht es vielleicht nur wenige Jahre oder die Tiefe eines winzigen Augenblickes damit die Seele hinreichend gelebt hat und vor allem geliebt hat und geliebt wurde. Unser Verstand reicht nicht aus, um das zu beurteilen. Unsere Herzen können nur darauf vertrauen, dass es so ist. Und aus dieser Kraft und unserer Liebe damit leben lernen.

Manchmal begegnet man sich auf der Erde nur für eine begrenzte Zeit - und dann irgendwann fügt der Himmel zusammen, was zusammen gehört.

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Ich kann es nicht begreifen –
wie auch, wenn es unbegreiflich ist.
Ich kann es nicht fassen –
wie auch, wenn es unfassbar ist.
Ich kann es nicht verstehen –
wie auch, wenn es völlig unverständlich ist.
Lediglich glauben muss ich es –
auch wenn es unglaublich ist.
Ja, und tragen muss ich es –
obwohl es im Grunde unerträglich ist.

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Steh nicht weinend an meinem Grab.
Ich liege nicht dort in tiefem Schlaf.
Ich bin der Wind über brausender See.
Ich bin der Schimmer auf frischem Schnee.
Ich bin die Sonne in goldener Pracht.
Ich bin der Glanz der Sterne bei Nacht.
Wenn du in der Stille des Morgens erwachst,
bin ich der Vögel ziehende Schar,
die kreisend den Himmel durcheilt.

Steh nicht weinend an meinem Grab,
denn ich bin nicht dort.
Ich bin nicht tot. Ich bin nicht fort.

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Du bist nicht mehr da, wo Du warst - aber Du bist überall dort, wo wir sind.

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Dass die Sonne sich verdunkelt, hatte man schon oft gesehen.
Dass die Vögel nicht mehr flogen, war vielleicht noch zu verstehn.
Dass es plötzlich kälter wurde, lag gewiss am Abendlicht.
Doch dass Du uns genommen wurdest, das verstehen wir einfach nicht.

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Was ist sterben?
Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte
wie es am Horizont verschwindet.
Jemand an meiner Seite sagt: "Es ist verschwunden."
Verschwunden wohin?
Verschwunden aus meinem Blickfeld - das ist alles.
Das Schiff ist nach wie vor so groß wie es war
als ich es gesehen habe.
Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus
meinen Augen verschwindet ist in mir,
es hat mit dem Schiff nichts zu tun.
Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben
mir sagt, es ist verschwunden, gibt es Andere,
die es kommen sehen, und andere Stimmen,
die freudig Aufschreien: "Da kommt es!"
Das ist sterben.

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Max Zwiebler wurde im Frühling am 21. Juni 2009 in Gifhorn geboren und starb am 06. August 2014 mit nur 5 Jahren im Familienurlaub in Österreich. Er wurde im Tierkreiszeichen Zwillinge geboren.