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Von Joachim mit Marc im Herzen 02.10.2013 um 21:31 Uhr | melden
So kleine Maus
hier habe ich noch eine kleine Geschichte für Dich
Der kleine Mond
An diesem Abend liegen Luise und Anna schon ruhig in ihren Betten, es ist auch schon ganz schön spät. “Gute Nacht.” sagt die Mama, knipst das Licht aus und will gerade hinausgehen, da bewegt sich doch noch eines der Kissen und eine Kinderstimme ruft: “Wir wollen noch eine Geschichte hören.” “Ja, bitte Mama, noch eine kleine, klitzekleine Geschichte.” ruft das andere Kissen. “Ja, gut.” Sagt die Mama, “noch eine kleine Geschichte.” Sie lässt für da hereinscheinende Flurlicht die Kinderzimmertür weit geöffnet stehen, schiebt mit dem Fuß ein paar Bausteine zur Seite und setzt sich dann irgendwo hin.
“Es war einmal ein großer Mond. Immer wenn es dunkel wurde, begann er, in die kommende Nacht hinein zu leuchten. Sehr bald kamen dann auch schon die ersten Traumwolkenschäfchen vorbei gesprungen, erst Einzelne und dann größer werdenden Gruppen. Wenn sie den großen Mond erblickten kamen sie zu ihm gelaufen, umringten ihn und riefen ungeduldig: “Lieber Mond, bitte erzähle uns eine Geschichte.” “Ja bitte, lieber Mond, wir wollen eine Geschichte hören.” Denn Traumwolkenschäfchen hören nichts lieber als Geschichten. Der große Mond ließ sich nicht lange bitten, denn außer zu leuchten machte er nichts lieber als Geschichten zu erzählen. Er runzelte einmal entschieden mit seinen Augenbrauen, daraufhin wurden alle Traumwolkenschäfchen ganz leise und der Mond begann:
“Es war einmal ein kleiner, klitzekleiner Mond. Und weil er nur so klitzeklein war, leuchtete er auch nur ein klitzekleines bisschen. So kam es, dass keines der vorbei springenden Traumwolkenschäfchen ihn bemerkte, keines hielt an und keines bat ihn eine Geschichte zu erzählen. Der klitzekleine Mond hätte ihnen aber so gerne eine Geschichte erzählt, denn auch so kleine Monde haben schon viel gesehen und können viel erzählen. Also beschloss der klitzekleine Mond größer zu werden. Er holte tief Luft und blies seine eine Wange auf, und er holte noch tiefer Luft und blies auch die andere Wange auf. Und schließlich holte er am aller tiefsten Luft, und jetzt sah es fast aus als wolle er platzen. Nach einer Weile atmete er aus und bemerkte, dass er tatsächlich ein bisschen größer geworden war, und auch sein Mondschein schien ein wenig heller. Aber als kurz darauf ein Traumwolkenschäfchen herbeigehüpft kam, lief auch dieses an ihm vorbei ohne ihn zu bemerken. So wiederholte der kleine Mond das Ganze, und jedes mal wenn er schließlich ausatmete war er ein Stückchen größer geworden. Gerade als er wieder einmal Luft holte um die andere Wange aufzublasen, sah er eine kleine Gruppe Traumwolkenschäfchen auf sich zukommen. Doch diesmal verstummten ihre fröhlichen Rufe, sie blieben stehen und sahen ihn verwundert an - noch nie hatten sie hier einen Mond bemerkt. Einen Moment lang zögerten sie noch, doch dann sprangen sie zu dem nun gar nicht mehr so kleinen Mond hin, tanzten um ihn herum und riefen: “Lieber Mond, bitte erzähle uns eine Geschichte.” “Ja bitte, lieber Mond, wir wollen eine Geschichte hören.” Der Mond freute sich sehr, strahlte noch ein bisschen heller und räusperte sich, damit auch alle Traumwolkenschäfchen bemerkten, dass er nun anfangen würde. Er begann:
“Es war einmal ein kleiner, klitzekleiner Mond .... .”
Die Mama steht leise auf, geht zu den beiden Betten und sucht zwischen den Kissen nach den zwei Kindergesichtern. Anna und Luise sind irgendwo auf dem Weg durch die Geschichte eingeschlafen. Vielleicht träumt nun jede ihre eigene Fortsetzung und vielleicht kommen kleine Traumwolkenschäfchen und helfen ihnen dabei.
Gute Nacht Matilda