Mit einem Geschenk hinterlassen Sie Ihr persönliches Zeichen in Gedenken an Marissa Carolina Melde. Veredeln Sie jetzt diese Gedenkseite durch ein Geschenk in Ihrem Namen.
Gedenkseite für Marissa Carolina Melde
Marissa Carolina Melde erblickte am 07. März 2014 das Licht der Welt und musste uns bereits am 15.Oktober 2014 nach nur 7 Monaten und 1 Woche verlassen. Wir sind unendlich traurig ...
Liebe Marissa!
Wir erinnern uns sehr gerne und noch ganz genau daran, wie unser gemeinsamer Weg mit Dir begann. Nach einer turbulenten Schwangerschaft mit großen Ängsten und Fragen, aber dennoch großer Vorfreude auf Dich, bemerkte Mama am 6. März 2014, dass die Fruchtblase ein Leck haben musste. Daher machten sich Mama und Papa in den späten Nachmittagsstunden auf den Weg ins Krankenhaus. Mama musste natürlich gleich da bleiben und war ganz aufgeregt, was jetzt kommen würde. Spontane Entbindung oder Kaiserschnitt? Mama wollte absolut keinen Kaiserschnitt. Daher begannen Mama und Papa bis zur Erschöpfung Treppen zu laufen. Es passierte natürlich nichts mehr und Mama ging schlafen. Papa blieb ebenfalls und schlief auf einer Isomatte. Bis auf wenige Wehen tat sich bis zu den frühen Morgenstunden nichts mehr. Gegen 7.00 Uhr gingen wir in den Kreißsaal zum CTG und zur Akkupunktur. Das anschließende Frühstück war begleitet von immer stärker und regelmäßiger werdenden Wehen. Gegen 9.00 Uhr betraten wir wieder den Kreißsaal. Die nächste Stunde verbrachte Mama auf dem Klo. Ab 10.00 Uhr lief der Wehentropf, welcher der Mama einen heftigen Wehensturm bescherte. So kamst Du schneller als erwartet, noch bevor die Ärzte im Kreißsaal waren, am 7. März 2014 um 10.42 Uhr zur Welt. Alles an Dir war so winzig und süß!!! 2 Stunden durften wir Dich im Kreißsaal auf dem Arm halten und haben das auch in vollen Zügen genossen. Das war der aller schönste und sorgenloseste Moment mit Dir, den wir niemals vergessen möchten.
Direkt vom Kreißsaal kamst Du zur Überwachung auf die Kinder-Intensivstation und nach ein paar Tagen mit Mama gemeinsam in ein Zimmer, wo sie sich endlich um Dich kümmern durfte.
Nach insgesamt 3 Wochen kamst Du das erste Mal nach Hause. Wir waren einfach nur überglücklich, Dich endlich zu Hause zu haben und schoben weitere Ängste bei Seite.
Am 7. April 2014 fuhren wir nervös und aufgeregt zu Deinem ersten Kontrolltermin in die Kardiologische Ambulanz. Dort wurden Deine Erkrankung an Lungenhochdruck und Dein komplexer Herzfehler bestätigt und man gab uns daher für Ende April einen Termin zur Herzkatheter Untersuchung. Ziemlich fertig fuhren Mama und Papa nach Hause. Zu Hause angekommen, war wieder alles gut bis kurz vor dem angesetzten Termin.
Da es hieß 3 Tage Aufenthalt im Krankenhaus, packte Mama auch nur eine Tasche für 3 Tage. Länger wollten wir ja auch nicht dort bleiben. So kamen wir am 23. April zur Aufnahme auf die Kardiologie Station. Am 24. April wurde die Untersuchung durchgeführt, die Deinen sehr hohen Blutdruck in der Lunge leider bestätigte. Daher wurde am Freitag nicht, wie ursprünglich geplant, entlassen. Sondern es wurde sogar gleich eine Herz-OP für Montag angesetzt. Mama begleitete Dich weinend bis zum Eingang des OP-Saals. Mama und Papa warteten mit Deiner Schwester Mariella mehrere Stunden auf den Anruf des Herzchirurgen. Als der gleichzeitig ersehnte und gefürchtete Anruf kam, erfuhren wir, dass die OP gut verlaufen war und waren überglücklich und erleichtert. In einer Stunde könnten wir zu Dir, hieß es. Wir freuten uns … Völlig naiv und unbeschwert betraten wir das allererste Mal die Kardio-Intensivstation. Mama ging davon aus, dass Du schon am aufwachen bist und einfach nur noch ein bisschen Ruhe brauchst. So waren wir total geschockt als wir Dich noch voll beatmet und schlafend liegen sahen. Es dauerte 2 Tage ehe Mama sich wieder fing. Mehrere Tage haben wir um Dich gebangt und es gab auch damals Höhen und Tiefen. Aber insgesamt lief alles glücklicherweise in die richtige Richtung.
Nach 4 Wochen Kardio-Intensivstation wurden wir in unser Heimat nahes Krankenhaus verlegt. Nach insgesamt reichlichen 6 Wochen waren wir alle wieder zu Hause. Das war Anfang Juni. Wir waren nun entspannter. Erst im November war die nächste Kontrolle per Herzkatheter vorgesehen. Also hätten wir endlich mal eine längere Zeit zu Hause ... Du hast Dich schnell sehr wohl gefühlt, warst sehr wach und interessiert, hast gelächelt, gespielt und wir konnten kuscheln!
Nach 3 Wochen ging es Dir plötzlich schlechter und dann wurde es schnell ganz schlimm! Daher kamen wir am 4. Juli schon wieder ins Krankenhaus. Da es Dir so schlecht ging, wurdest Du nach ein paar Stunden direkt in die Klinik verlegt, in der Du zuvor operiert wurdest. Nach einer Nacht auf der Kardio-Intensivstation zur Kontrolle kamst Du mit Mama auf die Kardiologie Station. Dort plante man für Dich nur einen kurzen Aufenthalt mit Nahrungsaufbau und neuer Medikation. Dann sollten wir wieder nach Hause entlassen werden mit Sauerstoff, Monitor und einigen Medikamenten mehr. Kurz vor geplanter Entlassung ging es Dir wieder schlechter. Daher beschloss man, Dich zunächst wieder in unser Heimat nahes Krankenhaus zum weiteren Aufbau zu verlegen.
Doch Dein Befinden wurde von Tag zu Tag schlechter, so dass eine Verlegung nicht möglich war. Nach 3 Wochen Kardiologie Station brachst Du dann am letzten Juli-Samstag komplett zusammen und wurdest wieder auf die Kardio-Intensivstation verlegt. Das Wochenende war sehr schlimm für uns alle. Wir wussten nicht, ob Du die Nacht zum Sonntag überlebst. Es wurde nicht besser und wir erfuhren, dass Du an einer Pneumokokken Infektion erkrankt warst (obwohl Du geimpft wurdest). Lange, viele Wochen, hast Du unter extremster Beatmung mit einer sehr aggressiven und schwer behandelbaren Pneumokokken Infektion um Dein Leben gekämpft. Lunge, Nieren, Leber und Magen haben versagt ... Wir sind fast wahnsinnig geworden vor Angst um Dich! Es waren viele unruhige, schlaflose Nächte, auch für Deine Schwester Mariella. Einmal hat sie im Schlaf etwas gesagt, dass einfach zur Situation gepasst hat, auch wenn sie es bestimmt aus einem anderen Zusammenhang heraus sagte. Mariellas Worte im Schlaf waren: „Das ist zu schwer. Das muss einer tragen. Ich kann das nicht.“
Nach vielen Wochen und einer heftigen Achterbahnfahrt hast Du dann im September wieder selbst geatmet und wir konnten wieder Heimat nah verlegt werden. Du warst eine so starke Kämpferin … Die Ärzte hatten Dich schon fast aufgegeben. Auch wenn wir uns die folgende Zeit weiterhin auf einem sehr schmalen Grad bewegt haben und uns das auch bewusst war, haben wir weiterhin an eine Chance für Dich geglaubt. Wir arbeiteten auf eine Entlassung nach Hause hin, bereiteten alles vor. Nun waren es ja sehr viele Sachen, die Du zu Hause benötigen würdest: Sauerstoff, Monitor, Magensonde, Darmsonde, Nahrungspumpe und jede Menge Medikamente. Schon eine Herausforderung, die wir aber gerne meistern konnten und wollten!
Am Montag, dem 6. Oktober, war es soweit. Wir wurden nach über 3 Monaten Krankenhausaufenthalt nach Hause entlassen. Unterstützung bekamen wir zu Hause von einem Kinderpflegedienst. Bereits am Dienstag ging es Dir leider bedeutend schlechter. Wir fuhren wieder ins Krankenhaus. 2 Nächte blieben wir zur Kontrolle drin und bekamen das Palliativ-Team mit dazu. Deine Erkrankung war weiter fortgeschritten und die Aussagen der Ärzte waren sehr schlecht … Aber wir ließen uns nicht entmutigen. Donnerstag Nachmittag waren wir alle wieder zu Hause. Allerdings mussten wir am Freitag wieder rein, weil Deine Darmsonde platzte. Aber nach ein paar Stunden konnten wir glücklicherweise wieder nach Hause … Was für eine Woche … Stress pur für Dich vor allem!
Das Wochenende verlief ruhig… Du hast viel geschlafen. Wir merkten aber dennoch, dass es Dir schlechter ging. Leider konnten wir Dich nun auch nicht mehr zum kuscheln rausnehmen. Du wolltest es nicht mehr, weil es für Dich einfach zu anstrengend war.
Ab Montag Abend hast Du sehr hart gekämpft und wir mit Dir gegen Deine Kreislauf-Abfälle… 2 Tage lang … dann waren Deine Kräfte am Ende …
Am Mittwoch, dem 15.10.2014 bist Du um 12.58 Uhr für immer in unseren Armen eingeschlafen. Wir sind einfach unendlich traurig, dass Du uns verlassen musstest!
Auch wenn es uns momentan sehr traurig macht, uns an diesen gemeinsamen Weg zu erinnern, weil Du nicht mehr da bist und wir Dich einfach nur vermissen, sind wir glücklich, dass wir die Zeit, auch wenn sie viel zur kurz war, mit Dir hatten. Wir haben viele schöne Momente, trotz der langen schwierigen Zeit, mit Dir erlebt, an die wir uns sehr gerne erinnern. Wir haben Dich vom ersten Moment an so geliebt wie Du warst und werden es weiterhin tun. Du warst etwas ganz Besonderes und Einzigartiges, so liebenswert, schön und verzaubernd! Mariella sagt immer wieder: „Ich möchte wieder so eine Marissa haben. Ich wollte nicht, dass sie geht. Marissa sollte bleiben.“ Und spricht uns allen damit aus unserer tiefsten Seele. Wir würden den Weg immer wieder mit Dir gehen. Wir sind glücklich, Dich kennengelernt und sehr tief lieben gelernt zu haben! Es wäre schön gewesen, Dich aufwachsen zu sehen, gemeinsam mit Mariella. Das war unser größter Wunsch, der leider nie in Erfüllung gehen wird. Leider kann man die Wege, die einem das Leben vorgibt, nicht ändern … Es fällt uns sehr schwer, aber wir müssen es akzeptieren in der Hoffnung, dass es Dir dort, wo Du jetzt bist, besser geht und Du keine Schmerzen mehr hast. Vielleicht kannst Du uns ja von einem Stern aus in aller Ruhe beobachten und lächelst dabei, weil Du auch glücklich bist, uns kennen gelernt zu haben.
In ewiger Liebe,
Deine Schwester Mariella, Deine Mama und Dein Papa