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von Ulrich Heine am 13.10.2024 - 23:59 Uhr | melden
Fahrlässige Tötung?
Hamburger Polizist stirbt nach Nachtmarsch bei Bad Sülze: Staatsanwalt ermittelt gegen fünf Ausbilder
Nach einem Nachtmarsch im Jahr 2021 in der Nähe der Recknitztalkaserne bei Bad Sülze starb ein 24-jähriger Polizist aus Hamburg.
Nach einem Nachtmarsch im Jahr 2021 in der Nähe der Recknitztalkaserne bei Bad Sülze starb ein 24-jähriger Polizist aus Hamburg.
Quelle: Barbara Waretzi
Der Tod des 24-jährigen Polizisten Marc-André Horn bei einer nächtlichen Übung in der Nähe von Bad Sülze im Oktober 2021 wäre möglicherweise zu verhindern gewesen. Die Staatsanwaltschaft hat Anhaltspunkte gefunden, dass die Ausbilder den kritischen Gesundheitszustand des jungen Hamburgers nicht ernst genug nahmen.
Alexander Müller
Alexander Müller
30.12.2023, 14:28 Uhr
Bad Sülze/Hamburg. Am Tod des 24-jährigen Polizisten Marc-André Horn bei einer Übung in Bad Sülze (Landkreis Rostock) tragen seine Ausbilder möglicherweise eine Mitschuld. Die Staatsanwaltschaft Stralsund will zwei Jahre nach dem Vorfall nun Anhaltspunkte für den Verdacht gefunden haben, „dass die verantwortlichen Ausbilder bei Anwendung der erforderlichen Sorgfalt den Tod des Teilnehmers hätten abwenden können“. Das sagte Staatsanwaltschaft Martin Cloppenburg gegenüber der SVZ.
Gegen fünf Polizisten seien Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet worden. Die Beamten waren für die Durchführung des Nachtmarsches verantwortlich.
Zeugenbefragungen führten zu neuen Erkenntnissen
Der Verdacht gegen die fünf Personen habe sich aus neuerlichen Vernehmungen der Teilnehmer der Übung ergeben. „Im Rahmen der ausführlichen Befragungen haben sich Anhaltspunkte dafür konkretisiert, dass der später verstorbene Lehrgangsteilnehmer sich in einem kritischen Gesundheitszustand befand und dies für die verantwortlichen Ausbilder möglicherweise auch erkennbar war“, erklärt Cloppenburg.
Es handelt sich bereits um das zweite Ermittlungsverfahren in dem Fall. Das erste war im Mai 2022 eingestellt worden. Dagegen hatten die Eltern des toten Polizisten Beschwerde eingelegt. Die Familie wirft den Verantwortlichen vor, nicht rechtzeitig eingeschritten zu sein und den Rettungsdienst alarmiert zu haben.
Im Zuge einer mehrtägigen Grundausbildung bei Bad Sülze hatte der Polizist aus Hamburg in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 2021 an einem herausfordernden Nachtmarsch teilgenommen. Der junge Mann galt bis dahin als gesund und durchtrainiert. In einem Waldstück nahe der Recknitztal-Kaserne hatten ihn mehrfach die Kräfte verlassen und er hatte unter anderem über Atemprobleme geklagt.
Handyvideos sollen dramatische Stunden dokumentieren
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In Handyvideos der Eltern soll zu hören sein, wie ihr Sohn immer wieder zum Aufstehen und Weitermarschieren aufgefordert wird. Er habe sich immer wieder aufgerafft und sei weitergelaufen. Erst nach dem Eintreffen in der Kaserne war um 3.45 Uhr ein Notarzt gerufen worden. Um 5.04 Uhr hatte dieser dann den Tod festgestellt