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Gedenkseite für Manfred Prescher
Für mich war Manfred ein Meister der unerwarteten Wendungen nicht nur in den unterschiedlichsten Textgenren sondern auch im Leben. Sein Ende kam dann allerdings erwartet und doch zu früh: Am Mittwoch, den 26.4. 2023 gegen Mitternacht hat er diese Welt und seinen vom Krebs gezeichneten Körper verlassen und sich in eine bessere Welt begeben. Ich bin sicher, dass sein Humor, seine witzigen Wortschöpfungen und seine unerschöpfliche Wissbegier- er war ein absoluter Informationsjunkie - auch dort gern gesehen sein werden.
Seine Vielseitigkeit hat mich absolut begeistert, er hatte viele Talente und hat dementsprechend viele Rollen im Leben ausgefüllt.
Gerne wäre er Radiomoderator einer Musiksendung geworden und glücklicherweise konnte er diese Leidenschaft bei Radio Z, Radio Allgäu Hit und Bear Family in kleinen aber feinen Sendungen ausleben. Da waren richtig geniale Sendungen dabei und bei technischen Pannen - wo andere (speziell ich... ) in Panik verfallen - lief Manfred zur Höchstform auf. So konnte er stundenlang sein Publikum unterhalten, wenn z.B. aus technischen Gründen keine Musik eingespielt werden konnte.
Als Journalist hat er in den unterschiedlichsten Bereichen gearbeitet: Gesellschaft und Kultur (Stadtmagazine Plärrer und Münchner Stadt-Magazin, Beiträge für Kult! Mens Health, GQ, ...), Auto-Motorsport (DTM, Abt), Computer (Com!), Touristik (Magazine fürs Allgäu), etc.
Er durfte unzählige Stars interviewen, unter anderem seine Idole David Bowie, Johnny Cash und Prince. Auf Anhieb fallen mir noch ein: Campino (bei den Toten Hosen war er auf deren ersten Konzerten dabei und sie bleiben freundschaftlich verbunden), Bob Dylan, Helge Schneider, Ringsgwandl, Ringlstetter. Seine originellen Fragen und seine detaillierte Informiertheit über die jeweiligen Künstler machten ihn zum gern gesehenen Interviewpartner.
Zusammen mit Günther Fischer hat Manfred dann mehrere Sachbücher zur Pop- und Rockmusik veröffentlicht, für die er auf diese in den Interviews gewonnenen Informationen aus erster Hand zurückgreifen konnte.
In den letzten Jahren versuchte er sich von den Sachzwängen des Schreibens zum Broterwerb freizuschwimmen und endlich seinem eigentlichen Ziel, Schriftsteller zu werden, näher zu kommen. Dabei floss Einiges wirklich Lesenswertes aus seiner Feder, für das aber leider in den aktuell schwierigen Zeiten kein Verlag abschließend Interesse zeigte. Die zahlreichen Kolumnen, die er über die Jahre im Internet veröffentlichte (allein 400 „Miststück der Woche“-Kolumnen bei evolver.at, dann die "Fundamentalteilchen" und zuletzt die "Madame Flocke"-Erzählungen aus der Sicht seines Seelenhundes) waren quasi die Fingerübungen für seine Romane. Die Veröffentlichung zumindest eines seiner Romane wäre die Krönung seines Lebenswerkes gewesen.
Manfred durfte viel Schönes erleben, aber leider auch sehr viele schlimme Dinge, ich hoffe sehr, dass die schönen überwogen haben und habe mich daher bemüht möglichst viele davon aufzuzählen...
Danke Manfred für die vielen guten Jahre mit Dir und dass ich auch Deine schwerste Zeit - zumindest einen Teil davon - mit Dir verbringen durfte! Ruhe in Frieden!
Deine Martine
Ach ja, für alle, die sich dafür interessieren, welche Musik Manfred zuletzt gerne gehört hat: Die letzten Charts von ihm (er hat diese seit er 12 war jede Woche erstellt und konnte sich - dank seines fotografischen Gedächtnisses - noch an jede einzelne Platzierung erinnern) kann man auf Spotify unter manfredy123 finden.