Wie verhalte ich mich bei einer Beerdigung?
Für jeden Menschen kommt einmal das erste Mal, dass er bei einer Beerdigung teilnehmen muss. Vielleicht ist es die Beerdigung eines Kollegen, den man nicht so gut gekannt hat, vielleicht ist es aber auch die Beerdigung eines sehr nahe stehenden Menschen, den man schmerzlich vermisst. Die emotionale Beteiligung wird dabei sicher sehr unterschiedlich sein.
Vor der Trauerfeier
Es ist üblich, dass man mindestens eine Viertelstunde vor Beginn der Trauerfeier erscheint. Das ist genügend Zeit, um eventuell die Hinterbliebenen zu begrüßen und ihnen zu kondolieren, seine Trauerkarte oder sein Gesteck abzugeben und sich in das Kondolenzbuch einzutragen, sofern eines ausliegt. Sollte der Tote vorher in einem Abschiedsraum offen aufgebahrt werden, sollte man noch etwas früher erscheinen, damit für jeden Gast genügend Zeit bleibt und die Feier pünktlich beginnen kann.
Nach der Trauerfeier
Wenn man zu der Beerdigung eingeladen war, so sollte man auch der eigentlichen Beisetzung beiwohnen. Ist das nicht der Fall, so kann man nach der Trauerfeier die Veranstaltung verlassen. Steht die Familie dabei am Ausgang der Halle, so kann man nun eventuell kurz kondolieren.
Sobald die Träger mit dem Sarg und der Urne erscheinen, folgen die Gäste diesen zur Grabstelle. Die Reihenfolge ist wieder wie in der Trauerhalle: Zuerst die Familie, dann enge Freunde, dann weiter entfernte Bekannte. Auch bei der Gruppierung um das Grab haben die nahestehenden Menschen den Vorrang. Die Männer nehmen ihre Hüte oder Kopfbedeckungen ab, wenn der Sarg ins Grab gelassen wird. Meist spricht der Seelsorger oder Trauerredner noch einige Abschiedsworte und wirft als erster eine Handvoll Erde auf den Sarg.
Die anderen folgen seinem Beispiel, wobei es sein kann, dass die Männer eine Schaufel Erde ins Grab werfen, die Frauen hingegen eine einzelne Blume. Die Familie agiert natürlich wieder zuerst, und von ihrem Verhalten hängt es ab, ob man den Angehörigen am Grab kondoliert. Bleiben die Hinterbliebenen neben dem Grab stehen, so kondoliert man kurz jedem, wobei ein kurzer Händedruck auch ohne Worte ausreichend sein kann. Verlassen die Hinterbliebenen jedoch das Grab, so sollte man ihren Wunsch respektieren und ihnen die gewünschte Ruhe gönnen.
Ist man noch zum Kaffeetrinken eingeladen, sollte man sich zügig an den entsprechenden Ort begeben. Das gemeinsame Essen und Trinken ist noch einmal eine Gelegenheit, gemeinsam des Verstorbenen zu gedenken. Spätestens hier sollte man der Familie dann kondolieren, falls man dies noch nicht zu einem früheren Zeitpunkt getan hat. Oft kommt es auf einer solchen Feier dann doch dazu, dass der erste kleine Lacher ertönt – das ist in Ordnung, geht das Leben doch weiter.
Ist Fotografieren erlaubt?
Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Bei der Beerdigung von Prominenten wird natürlich alles und jedes fotografiert und gefilmt, aber an sich ist es nicht üblich. Man sollte eventuell die Angehörigen fragen, ob sie Bilder von dem aufgebahrten und geschmückten Sarg wünschen, und diese dann unauffällig aufnehmen. Die Gäste und die Familie sollten eigentlich nicht fotografiert werden, nur auf ausdrücklichen Wunsch der Angehörigen macht man hier eine Ausnahme. Das aufgeworfene und mit den Blumen geschmückte Grab kann man natürlich später in Ruhe fotografieren, wenn alle gegangen sind, weil die Mitarbeiter des Friedhofs dazu ohnehin einige Zeit benötigen.
Oliver Schmid ist Gründer von Gedenkseiten.de, seit 2009 Internet-Unternehmer und Experte für Inbound Marketing mit Hauptsitz in Friedrichshafen.
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