Trauerfall
Ist ein Mensch gestorben, so spricht man von einem Todesfall, einem Sterbefall oder aber einem Trauerfall. Die beiden ersten Worte bezeichnen klar das Ereignis des Todes, der Begriff Trauerfall hingegen zielt mehr auf die Perspektive der Hinterbliebenen ab und verdeutlicht die Emotionen, denen sie durch den Tod ihres Angehörigen ausgesetzt sind.
Der Trauerfall als Beginn eines langen Weges
Der Tod zerstört den Alltag, wie man ihn bisher gekannt hat und reißt eine Lücke in eine bestehende Gemeinschaft, die sich nun neu finden muss. Aber auch der einzelne Mensch muss einen langen Weg gehen, ehe er aus dem Ausnahmezustand und der Trauer wieder den Weg zurück in ein normales und erfüllendes Alltagsleben finden kann.
Trauern ist ein Prozess, der die unterschiedlichsten Gefühle in den verschiedenen Phasen der Trauerbewältigung wachruft. Viele dieser Gefühle sind sehr intensiv und erschreckend, so dass etliche Menschen ihnen recht hilflos gegenüber stehen und sie vermeiden oder verdrängen möchten. Soll die Trauer jedoch bewältigt werden, so muss man sich mit diesen Gefühlen auseinander setzen und sich ihnen stellen.
Der Prozess der Trauerbewältigung geht von der Leugnung des schrecklichen Geschehens über das Begreifen und die Verzweiflung hin zum emotionalen Abschied Nehmen und der Neuorientierung zu einem Lebensbeginn ohne den verstorbenen Menschen. Diese Phasen der Trauer sind grundsätzlich bei allen Menschen gleich, jedoch können sie in der Länge, der Intensität und der Ausprägung natürlich variieren.
Der Trauerfall als Belastungsprobe für die Familie
Ein Trauerfall stellt nicht nur für das einzelne Familienmitglied eine Belastungsprobe dar, sondern fordert auch die Familie als Gemeinschaft. Alle Familienmitglieder sind sich der Lücke bewusst, die entstanden ist, und diese Lücke muss geschlossen werden, eine neue Form der Gemeinschaft gefunden werden.
In der Familie kann es dann zu Spannungen kommen, wenn die Trauerphasen bei den verschiedenen Angehörigen nicht synchron verlaufen – und das tun sie fast nie. So kann das eine Familienmitglied sich schon in der Phase der Neuorientierung befinden und sich wieder dem Leben zuwenden, während ein anderes Mitglied noch tief in der Phase der Verzweiflung steckt und dem anderen Vorwürfe macht, er oder sie habe die verstorbene Person gar nicht richtig geliebt und sie sehr schnell vergessen.
Hier ist es sehr wichtig zu akzeptieren, dass im Trauerfall die Reaktionen und die Bewältigung der Trauer sehr unterschiedlich sein können – mancher trauert jahrelang, ein anderer hat nach einem Jahr mit dem Trauerprozess abgeschlossen. Wenn jemand nicht öffentlich weint, heißt das nicht, dass er nicht trauert; deshalb ist es auch für die Beziehungen in der Familie sehr wichtig, tolerant mit den verschiedenen Reaktionen auf den Trauerfall umzugehen. Sonst kann es zu ernsthaften Zerwürfnissen kommen, die eine zusätzliche Belastung darstellen.
Professionelle Hilfe für Familien im Trauerfall
Wenn dieser unterschiedliche Ablauf des Trauerprozesses bei den Familienmitgliedern zu ernsthaften Problemen führt, weil zum Beispiel die Kinder es dem Vater übelnehmen, dass er eine neue Partnerin hat, so ist es sehr sinnvoll, Hilfe bei einem professionellen Trauerbegleiter zu suchen. Dieser kann mit der gesamten Familie arbeiten und ihnen dabei behilflich sein, den Trauerprozess zu verstehen und zu akzeptieren, dass er bei jedem Individuum anders verläuft. Auf diese Weise bietet sich der Familie dann die Chance, gemeinsam an dem Trauerfall zu wachsen, anstatt an ihm zu zerbrechen.
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