Trauerbewältigung
Wer zuvor noch nie einen nahestehenden Menschen verloren und sich mit dem Thema Tod noch nicht bewusst beschäftigt hatte, wird von einem Todesfall oft völlig aus der Bahn geworfen. Die starken Emotionen und körperlichen Reaktionen können erschreckend sein, so dass der trauernde Mensch sich ihnen hilflos und wie gelähmt gegenüber sieht. Viele Menschen neigen in so einem Fall dazu, diese erschreckenden Gefühle möglichst schnell zu verdrängen und zu unterdrücken, weil sie einfach nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.
Trauerbewältigung bedeutet zulassen
Dieser Weg führt jedoch nur dazu, dass man den Trauerprozess stoppt und ewig in ihm befangen bleibt. Zur Bewältigung von Trauer ist es notwendig, dass man diese Emotionen zulässt und sich ihnen stellt. Das ist sicher nicht einfach, aber unabdingbar, wenn man den Todesfall wirklich verarbeiten will. Der Griff zur beruhigenden Droge, die Flucht in die Arbeit oder die oberflächlichen Sinnesreize erotischer Vergnügungen mögen eine Zeitlang ihre Wirkung zeigen, aber sie helfen nicht wirklich weiter.
Trauergefühle äußern
Gerade bei so starken Gefühlen wie dem Schmerz und der Trauer um den verlorenen Menschen ist es sehr hilfreich, wenn man diese Gefühle äußert. Das kann im Gespräch mit einem anderen Menschen geschehen, aber auch das Aufschreiben von Gefühlen hilft, sich ihnen zu stellen und sie besser zu verstehen – der erste Schritt auf dem Weg, sie zu verarbeiten. Hier tun sich trauernde Männer oft etwas schwerer als Frauen, weil sie mehr dazu neigen, Gefühle zu kontrollieren und zu beherrschen, als sie auszuleben.
Denn Trauer ist kein einfaches Gefühl, sondern besteht aus vielen Komponenten. Es spielen Schmerz, Einsamkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Schuldgefühle, Wut, Aggression und Resignation mit, die in den verschiedensten Kombinationen auftreten können. Wenn man über seine Gefühle spricht oder sie aufschreibt, ist man gezwungen, dieses Gefühlsgemisch zu entwirren und näher zu betrachten; darin besteht die heilsame Wirkung von Gesprächen und Tagebüchern.
Wenn die Worte fehlen, kann man seine Trauergefühle auch durch Taten und Aktionen ausleben. Gerade körperliche Aktivitäten sind sehr dazu geeignet, Gefühle wie Wut oder Verzweiflung auszuleben und dabei die innere Anspannung etwas zu lösen. Aber auch künstlerische Betätigungen können zum Ausdruck von Trauer dienen, etwa Malen oder Musizieren.
Gemeinsame Trauerarbeit
Viele trauernde Menschen empfinden es als hilfreich, wenn sie gemeinsam mit anderen den Weg der Trauerbewältigung gehen können. Der Austausch mit Menschen, die sich in der gleichen Situation befinden, fällt ihnen leichter, da sie sich besser verstanden fühlen. Und oft ist es zudem einfacher, fremden Menschen von seinen intimen Gefühlen zu erzählen, als vertrauten Freunden oder Familienmitgliedern.
Hier bieten sich Trauergruppen an, die entweder Treffen vor Ort organisieren oder aber sich virtuell im Internet treffen. Dort findet man verschiedene Foren, bei denen man sich auch anonym anmelden kann, wenn man eine gewisse Distanz bewahren möchte, aber trotzdem den offenen Austausch mit anderen betroffenen Menschen sucht.
Trauerbegleitung durch geschulte Personen
Wenn einen der Todesfall sehr stark aus der Bahn geworfen hat und man in einer Trauerphase fest steckt und nicht weiter weiß, kann man sich Unterstützung bei einem professionellen Trauerbegleiter holen. Trauerbegleiter haben eine spezielle Ausbildung durchlaufen und können in jeder Phase der Trauerbewältigung mit entsprechenden Methode und Ratschlägen den Trauernden zum nächsten Schritt hin begleiten. Wer religiös orientiert ist, kann sich einen geistlichen Seelsorger suchen, für die eher weltlich orientierten Menschen gibt es speziell ausgebildete Psychologen und Therapeuten.
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