Totenmesse
Wenn ein Mensch gestorben ist, der gläubig war, so folgt seine Bestattung meist dem christlichen Ritual. Ein wichtiges Element dieses Rituals ist die Totenmesse, die vor der eigentlichen Beisetzung gelesen wird. Die Liturgie der Totenmesse folgt dabei dem Ablauf einer Messe, wie sie an Werktagen in Zeiten der Buße abgehalten wird. Das bedeutet, dass festliche und freudige Elemente wie ein Halleluja nicht Bestandteil der Totenmesse sind.
Die Totenmesse als christliches Ritual des Abschieds
Die Totenmesse soll dazu dienen, den verstorbenen Menschen noch einmal zu würdigen und für sein Seelenheil zu bitten. Hier spiegelt sich die christliche Vorstellung wider, dass die Seele von der Gnade Gottes abhängig ist und diese Gnade durch Fürbitten erlangt werden kann. Als tröstliches Element kommt für die Gläubigen jedoch die Vorstellung hinzu, dass der Tod zwar das Ende des irdischen Lebens ist, aber gleichzeitig die Geburt in das ewige Leben im Antlitz Gottes darstellt, also ein Ende, das aber gleichzeitig einen Neubeginn darstellt.
Durch die ritualisierte Form der Liturgie können die trauernden Angehörigen neue Kraft und Hoffnung schöpfen, dass der verstorbene Mensch nicht für immer verschwunden ist, sondern auf einer neuen Ebene präsent bleibt. Für sehr gläubige Menschen ist die Vorstellung tröstlich, dass sie dereinst nach ihrem eigenen Tod den verstorbenen Menschen im Jenseits wiedersehen werden. Und die Vorstellung, dass sie durch ihre Gebete noch etwas dazu beitragen können, dass der Tote den ersehnten Frieden und die ewige Ruhe finden wird, hilft ihnen ein wenig, das Gefühl der Ohnmacht zu überwinden, das der Tod eines Angehörigen in vielen Menschen auslöst.
Die Totenmesse in der Musik
Lange Zeit war Kirchenmusik die bedeutendste Musik der jeweiligen Zeit, daneben gab es fast nur noch die Gassenhauer und Gesänge des einfachen Volkes. Viele Komponisten schufen ihre Werke im Auftrag von Kirchenfürsten oder weltlichen Herrschern, und der Zweck war immer die geistliche Erbauung und der Lobpreis Gottes. So entstand auch die Totenmesse oder das Requiem, wie es auch genannt wird, als Form der Kirchenmusik, die in Gottesdiensten eingesetzt wurde.
Das Wort Requiem als Bezeichnung für die Totenmesse leitet sich aus der Eingangszeile des ersten Gesanges ab, in dem Gott darum gebeten wird, den Verstorbenen die ewige Ruhe zu schenken: „Requiem aeternam dona eis, Domine“. Ein Requiem als musikalische Form folgt dabei immer einem festgelegten Aufbau. Im Laufe der Zeit hat sich das Requiem jedoch vom ausschließlich liturgischen Gebrauch gelöst und existiert mittlerweile als eigenständiges musikalisches Format, welches auch in Konzerthäusern zur Aufführung gelangt.
Bei dieser Loslösung von der christlichen Liturgie trat der Text der Totenmesse immer mehr in den Hintergrund, während die Musik und die Orchestrierung in den Vordergrund rückten. So verstanden Komponisten wie Antonin Dvorák, Guiseppe Verdi und Hector Berlioz das Requiem nur noch als musikalisches Format und nicht mehr als die Begleitung einer festgelegten Liturgie.
Die Requiems oder Totenmessen als Musikform entfalten oft eine große emotionale Intensität und wirken deshalb auch außerhalb eines kirchlichen Rahmens sehr berührend auf die Zuhörer. Wenn man einmal ein Requiem in einer Konzerthalle gehört hat, kann man sicher gut nachvollziehen, warum die Menschen früherer (und vielleicht jetziger Zeiten) der Meinung waren, dass ein so untermaltes Gebet und Flehen zu Gott seine Wirkung entfalten müsste und die Seele des Verstorbenen ein gnädiges Schicksal erwarten würde.
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