Sternenkinder
Manchmal folgt die Natur nicht den Regeln, die die Menschen ihr eigentlich abverlangen möchten. Eine dieser als selbstverständlich angesehenen Regeln ist die, dass die Eltern vor ihren Kindern sterben und nicht umgekehrt. Hält sich die Natur jedoch nicht an diese Regel, so wird ein Trauerfall als noch tragischer empfunden als ohnehin: Ein unschuldiges und sehr kurzes Leben ist unerbittlich beendet worden und erhielt nie die Gelegenheit, sich zu voller Blüte zu entfalten. Daher sterben mit dem jungen Leben nicht nur der Mensch, sondern auch all die Träume, die seine Eltern für sich und ihn gehabt hatten.
Mit dem Wort Sternenkinder oder Schmetterlingskinder werden Kinder bezeichnet, die schon vor oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Die berührenden Wortbilder drücken sehr schön aus, dass ein fragiles Leben zwar schnell geendet hat, es aber doch hell geleuchtet hat und in den Herzen weiterhin als Stern leuchten wird.
Wenn ein Kind so früh verstirbt, ist das für die betroffenen Familienangehörigen eine extreme, manchmal traumatische Belastung, in der sie sich oft allein gelassen fühlen. Ihnen wird aus bürokratischen Gründen sogar oft der Trost verwehrt, ihrem verlorenen Sternenkind einen würdigen Abschied zu geben und einen Ort zu schaffen, an dem sie es regelmäßig besuchen können. Denn bei Totgeburten müssen die Eltern in vielen Bundesländern regelrecht darum kämpfen, ihr Kind bestatten zu dürfen – normalerweise wird es von den Krankenhäusern „entsorgt“.
Sternenkinder im Internet
Ist es den Eltern nicht gelungen, eine Bestattung für ihr Kind durch zu setzen, so ist es für sie umso wichtiger, dass sie sich zumindest einen virtuellen Ort schaffen, an dem sie ihr Kind besuchen und seiner gedenken können. Daher richten viele Eltern im Internet Gedenkseiten für ihr verlorenes Kind ein, auf dem sie sein viel zu kurzes Leben und die Gefühle, die sie für es entwickelt hatten, schildern können. Auch eventuell vorhandene Geschwister können auf der Gedenkseite ihre Trauer äußern und eine virtuelle Kerze für das gestorbene Geschwisterkind anzünden.
Neben den Gedenkseiten für die Sternenkinder gibt es im Internet auch verschiedene Foren, die sich mit dem Thema Sternenkinder beschäftigen. Denn oft ist es so, dass das private Umfeld nur sehr schlecht nachvollziehen kann, dass die Eltern um ein ungeborenes Kind so verzweifelt trauern können.
Die Foren bieten die Gelegenheit zum Austausch mit anderen Betroffenen, die die Gefühle der Verzweiflung und oft auch der Schuld ebenfalls bewältigen müssen und sich dabei gegenseitig unterstützen. Sehr häufig geben sich die Eltern nämlich die Schuld am Tod ihres Kindes, auch wenn dies sachlich absolut nicht gerechtfertigt ist. Die Akzeptanz, dass das Schicksal so entschieden hat und sie nicht die Schuld daran tragen, ist ein wichtiger Schritt bei der Trauerbewältigung.
Sternenkinder-Gedenkseiten als Trauerhilfe
Schuldgefühle können bei Eltern von Sternenkindern auch dann entstehen, wenn sie sich entschließen wollen, ein weiteres Kind zu zeugen. Oft hadern sie dann mit ihrem Entschluss, weil sie es irgendwie als Verrat an ihrem Sternenkind ansehen - -und sie möchten nicht, dass das neue Kind als Ersatz für das verlorene fungiert. Auch hier sind die Gedenkseiten eine wichtige Hilfe bei der Bewältigung der Trauer und der Neuorientierung im Leben, demonstrieren sie doch, dass das Sternenkind als eigenständiger Mensch ewig in Erinnerung bleiben wird und durch ein neues Kind nicht den Platz im Herzen seiner Familie verlieren wird.
Die Gedenkseiten für die Sternenkinder bieten auch eine wertvolle Hilfe dabei, die Eltern aus ihrer einsamen Verzweiflung zu befreien. Wenn sie die Seiten anderer Kinder betrachten und sich gegenseitig tröstliche Botschaften hinterlassen können, spüren sie, dass sie selbst in ihrer großen Verzweiflung nicht allein sind, sondern dass andere Menschen ihr Schicksal und ihren Schmerz mit ihnen teilen.
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