Nachruf
Das Erinnern ist ein wichtiger Aspekt in der menschlichen Gemeinschaft. Die Erinnerung an die Vorfahren kann einen Menschen fest verwurzeln und ihn bei der eigenen Selbstbestimmung unterstützen. Die Taten und Leistungen herausragender Persönlichkeiten sollen ebenfalls nicht vergessen werden und als positives Beispiel dienen, und deshalb werden sie seit alters her in Geschichten, Anekdoten oder Biographien bewahrt und an die nächsten Generationen weiter gegeben.
Auch der Nachruf ist seit langer Zeit eine geschätzte Tradition, um das Leben eines Menschen nach seinem Tod noch einmal kurz Revue passieren zu lassen und der Wertschätzung für ihn und sein Lebenswerk Ausdruck zu verleihen. Der Nachruf, auch Totenrede oder Nekrolog genannt (aus dem Griechischen: nékros bedeutet Tod und lógos die Rede), ist dabei eine wichtige Hilfe zur Trauerbewältigung, denn diese öffentliche Würdigung des Verstorbenen ist ein sehr berührendes und stärkendes Erlebnis für die trauernden Hinterbliebenen.
Der mündliche Nachruf
In der mündlichen Form ist der Nachruf die Trauerrede, die von einem geistlichen oder weltlichen Trauerredner oder einem Familienmitglied bei der Bestattungsfeier gehalten wird. Damit der Nachruf auch seine tröstliche Wirkung entfalten kann, ist es sehr wichtig, den Trauerredner vorher ausführlich über den verstorbenen Menschen, seine Persönlichkeit und sein Leben zu informieren, damit die Trauerrede sich nicht in leeren Floskeln erschöpft.
Die modernen Zeiten und die Gewöhnung an neue Medien führen dazu, dass sich die Sitten und Traditionen auch bei einer Trauerfeier anpassen und verändern. Daher kommt es auch immer öfter vor, dass der mündliche Nachruf durch Bilder oder Videos ergänzt wird – so kann der Abschied vom Verstorbenen mit einer lebendigen und intensiven Erinnerung an ihn begangen werden.
Der mündliche Nachruf während der Bestattungsfeier muss nicht immer in Form einer einzigen längeren Rede gehalten werden, sondern es ist auch möglich, dass er sich aus verschiedenen kürzeren Beiträgen zusammen setzt, die von unterschiedlichen Personen vorgetragen werden. Diese Form bietet den Trauergästen die Möglichkeit, die Feier aktiv mitzugestalten und ihrer Wertschätzung für den Toten noch einmal öffentlich Ausdruck zu verleihen.
Der schriftliche Nachruf
Besonders bei Personen des öffentlichen Lebens wird der Nachruf in schriftlicher Form in verschiedenen Medien veröffentlicht. So kann die ganze Nation noch einmal das Lebenswerk eines Menschen würdigen, der sich für die Gemeinschaft Verdienste erworben hat. Ein solcher Nachruf wird oft schon zu Lebzeiten unter Mithilfe der Person oder naher Angehöriger vorbereitet, damit er im Todesfall zeitnah zur Verfügung steht und veröffentlicht werden kann.
Neben dem schriftlichen Nachruf gibt es auch immer öfter einen filmischen Nachruf, der in Form einer kurzen kommentierten Dokumentation die Lebensstationen des Verstorbenen in Erinnerung ruft und ihn auch mit seinen Eigenarten und Besonderheiten als Mensch zeigt.
Nicht nur berühmte Persönlichkeiten können einen schriftlichen Nachruf erhalten, sondern heutzutage besteht durch das Internet die Möglichkeit für jeden, einen Nachruf auf einen Angehörigen online zu stellen. Diese Nachrufe enthalten neben dem Text oft ebenfalls Bildmaterial in der Form von Fotos oder Videos, so dass auch Besucher, die den verstorbenen Menschen nicht oder nicht so gut gekannt haben, sich ein genaues Bild von ihm machen können.
Inhalt eines Nachrufs
In einem Nachruf werden zuerst meistens die reinen Informationen zum Lebensweg des Verstorbenen genannt. Das umfasst neben dem Geburtsort und Geburtstag Stationen seiner Ausbildung und seines beruflichen und persönlichen Schaffens. Dann wird auf die Verdienste eingegangen, die dieser Mensch erworben hat und die ihn oder sie zu einem wertvollen Mitglied der Gemeinschaft gemacht haben. Das müssen nicht nur große Taten sein, sondern auch Eigenschaften wie Treue, Freundschaft, Loyalität oder Großzügigkeit stellen für das Umfeld eine Bereicherung dar und sollten im Nachruf gewürdigt werden.
Dann werden im Nachruf oft noch kurze Anekdoten geschildert, die die Eigenheiten der Persönlichkeit des verstorbenen Menschen deutlich werden lassen. Durch solch eine lebendige Schilderung können sich auch entferntere Bekannte noch einmal ein genaues Bild des Toten vor Augen rufen.
Damit der Nachruf auch ein genaues Bild des Verstorbenen zeichnen kann, sollte er von einem nahen Angehörigen oder in enger Zusammenarbeit mit einem solchen verfasst werden. Manchen Menschen ist ihr Nachruf so wichtig, dass sie zu Lebzeiten selbst einen Entwurf anfertigen, der dann im Todesfall nur noch aktualisiert werden muss. Das sind oft Personen, die zu Lebzeiten in der öffentlichen Wahrnehmung kontrovers diskutiert wurden und denen es wichtig ist, dass in ihrem Nachruf ihre Sicht der Dinge wiedergegeben wird.
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